- Der Krieg in der Ukraine wird auch im deutschen Einzelhandel immer sichtbarer
- Bestimmte Lebensmittel sind teurer und viel knapper geworden
- Diese Produkte könnten jetzt bei Aldi, Lidl & Co. rationiert werden
Mancherorts kann es aktuell vorkommen, dass bestimmte Waren in Supermärkten vergriffen sind. Oder eine freundliche Aufforderung am Regal hängt, bestimmte Produkte nur in haushaltsüblichen Mengen einzukaufen. Ein Sprecher der Rewe-Group etwa sagte unserer Redaktion, derzeit weise man Kundinnen und Kunden bei Speiseöl und Mehl aktiv auf die Mengenbegrenzung hin. Eine Begrenzung von Warenabgabe hänge aber von der jeweiligen Situation vor Ort ab, allgemeine Aussagen seinen daher schwer zu treffen.
Der Discounter Lidl will bestimmte Lebensmittel in seinen Filialen nur noch in haushaltsüblichen Mengen verkaufen. Dazu zählten etwa Speiseöl und Konserven. "Die Warenversorgung in den Filialen bei Lidl ist grundsätzlich sichergestellt. Lediglich bei einzelnen Produkten kann es zu Lieferverzögerungen kommen", teilt das Unternehmen unserer Redaktion mit. Aldi Nord und Aldi Süd gaben zu verstehen: "Wir bleiben bei unserem Prinzip, Artikel in haushaltsüblichen Mengen abzugeben."
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Aldi, Lidl & Co.: Gestiegene Nachfrage
Grund für die Rationierung ist oft die gestiegene Nachfrage im Zuge des Kriegs in der Ukraine. Lieferengpässe bei Speiseöl oder Getreide etwa, lassen entweder vereinzelt Löcher in den Regalen auftauchen oder treiben die Preise nach oben. Beides kann dazu führen, dass die Nachfrage vorübergehend steigt, etwa manche Menschen steigende Preise umgehen wollen wollen oder von der Weltlage verunsichert sind.
Zudem ist die Hilfsbereitschaft in Deutschland für die Menschen aus der Ukraine nach wie vor groß. Grundnahrungsmittel wie Reis, Mehl oder Nudeln sind gefragte Sachspenden, werden entsprechend noch mehr gekauft. Lesen Sie dazu auch: Aldi erhöht Preise: Das kommt ab Montag auf die Kunden zu
Aldi, Lidl & Co.: Vorratskäufe bei Mehl und Speiseöl erkennbar
Das Statistische Bundesamt teilte dazu mit, dass sich in der Woche vom 7. bis 13. März die Nachfrage bei Mehl und Speiseöl im Vergleich zu September 2021 verdreifacht beziehungsweise verdoppelt habe. Der Anstieg sei bereits ab der Kalenderwoche vom 21. bis 27. Februar erkennbar. Das Bundesamt spricht von "Vorratskäufen".
- Bei Mehl stieg der Absatz in der Kalenderwoche 10 um 206 Prozent an
- Bei Speiseöl steig der Absatz in der selben Woche um 123 Prozent an
Der Anstieg lasse sich mit dem Beginn des Ukraine-Kriegs in der Verbindung bringen, weil solche Sprünge bei Verkaufszahlen im vergangenen Halbjahr ausgeblieben seien.
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Aldi, Lidl & Co.: Zahlen zeigen keinen Versorgungsengpass in der Fläche
In der Woche vom 14. bis 20. März sei der Absatz "auf hohem Niveau" wieder etwas niedriger. "Ob dieser Rückgang mit einer gesunkenen Nachfrage in der Bevölkerung zu erklären ist, oder ob die Händler des Lebensmitteleinzelhandels die Regale nicht mehr befüllen konnten, lässt sich aus den Daten nicht ablesen", heißt es in der Mitteilung.
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Zwar sei der Absatz bei Mehl und Speiseöl noch immer "deutlich erhöht". Die Zahlen sprächen aber "gegen eine großflächige Unterversorgung in Deutschland".
Ausgelesen wurden für die Erhebung digital verfügbare Kassendaten, sogenannte Scannerdaten. "Die zugrunde liegenden Daten basieren auf einer Vielzahl an Filialen von verschiedenen Lebensmitteleinzelhändlern aus ganz Deutschland". Das Bundesamt weist darauf hin, dass die Auswertung einen "experimentellen Charakter" hat. (fmg)
Dieser Artikel erschien zuerst auf www.morgenpost.de.
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