Berlin. In Anbetracht der stark ansteigenden Coronavirus-Infektionszahlen setzt die Bundesregierung immer mehr auf Schnelltests: Anhand der vereinfachten Testungen sollen infizierte Menschen schneller erkannt, die Verbreitung des Virus reduziert und die Labore entlastet werden. Wie werden die schnellen Polymerasekettenreaktionstests (PCR) und Antigentest durchgeführt – und von wem?
Vorweg: Von PCR-Selbsttests, die in Deutschland nicht zugelassen sind, raten Ärzte nach wie vor ab. Der Berliner Apotheker-Verein bestätigte zwar, dass „die Abgabe reiner Probennahme-Sets durch Berliner Apotheken auch an Privatpersonen möglich“ ist – dennoch dürfen Schnelltests egal welcher Art nur von geschultem medizinischen Fachpersonal durchgeführt werden.
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Corona-Schnelltest: So laufen die Untersuchungen ab
Coronavirus-Infektionen können durch PCR-Schnelltests und Antigen-Schnelltests nachgewiesen werden. Polymerasekettenreaktionstests weisen das Erbgut des Virus nach – Antigen-Tests weisen dagegen bestimme Proteinstrukturen des Krankheitserregers nach. So laufen die Schnelltests ab:
1. Bei beiden Schnelltest-Varianten entnimmt medizinisches Fachpersonal eine Probe aus dem tiefen Nasen-Rachenraum.
2. Bei PCR-Tests wird die Probe in eine Kartusche oder eine Kanüle gegeben, die bereits alle benötigten Reagenzien enthält. Nun findet die Polymerasekettenreaktion statt, bei dem die Virusprobe vervielfältigt und der Erreger in einigen Fällen auch eingefärbt wird.
Bei Antigen-Tests werden beim Eintauchen der Probe in die Testflüssigkeit die Proteine des Probenmaterials gelöst.
3. Anschließend werden einige Tropfen der Flüssigkeiten je auf eine Testkassette aufgetragen. Im Fall eines PCR-Tests lässt sich auf der Kassette nun Ablesen, ob eine Virusinfektion vorliegt. Antigen-Tests zeigen an, ob Virusproteine nachweisbar sind: Ähnlich wie bei einem Schwangerschaftstest entwickeln sich bei einem positiven Ergebnis zwei Linien auf dem Teststreifen. Lesen Sie hier: Wo kann man sich Corona-Schnelltests kaufen?
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Infektionen: Schnelltests bereits nach 15 Minuten ausgewertet
Der größte Vorteil der Schnelltests ist die stark verkürzte Auswertungszeit: Schon etwa 15 Minuten nach der Probeentnahme soll ein Ergebnis vorliegen. Laut Bundesregierung sei das vor allem für medizinisches Personal und Beschäftige in Alten- und Pflegeheimen von Vorteil. Sie gehören zu der Bevölkerungsgruppe, die laut nationaler Teststrategie uneingeschränkten Zugang zu Schnelltests hat.

Zu beachten ist, dass das Ergebnis der Schnelltests nur eine Momentaufnahme des Gesundheitszustands widerspiegelt: Anhand der Auswertung kann keine Aussage über die Zukunft getroffen werden – schon in den kommenden Tagen könnte das Ergebnis eines aktuelleren Tests etwas anderes anzeigen. Außerdem können die empfindlichen Schnelltests keinerlei Informationen zur Viruskonzentration liefern.
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