Um dem Jahrhundertwinter zu entfliehen, fahren viele Norddeutsche über Ostern nach Südeuropa. Doch auch dort ist der Rekordwinter zu spüren - wenn auch weitaus angenehmer, als im eiskalten Deutschland.
Im Nordosten Deutschlands geht der kälteste März seit mindestens 130 Jahren zu Ende. Für Sachsen-Anhalt, Brandenburg und Berlin ermittelte der Deutsche Wetterdienst (DWD) in Offenbach Durchschnittstemperaturen bis zu knapp minus zwei Grad, die ganz dicht am bisherigen März-Kälterekord aus dem Jahr 1883 liegen.
In den letzten vier Tagen des Monats entscheidet sich, ob es dort sogar einen Rekord gibt. Es wäre dann der kälteste März seit Beginn der Wetteraufzeichnungen 1881.
Osterurlauber flüchten in den Süden
In Niedersachsen, Bremen, Hamburg, Sachsen und Mecklenburg-Vorpommern werde es definitiv nicht kälter als 1883, sagte DWD-Meteorologe Simon Trippler am Mittwoch. „Im Süden geht es etwas gemäßigter zu.“ Deshalb werde die Deutschlandbilanz, in die Werte aus allen Bundesländern einfließen, keinen Rekord-März ausweisen. „Bundesweit ist es „nur“ der kälteste März seit 25 Jahren“, sagte Trippler. Seit Beginn der Messungen 1881 sei der März in mindestens fünf Jahren kälter gewesen.
Osterurlauber müssen fliehen daher in die Ferne, vor allem wenn sie baden möchten. Doch selbst das Mittelmeer kommt weiterhin nicht über die 20-Grad-Marke, vielerorts liegt die Temperatur sogar deutlich darunter.
Am wärmsten ist es zum Baden in Europa noch auf den Kanarischen Inseln, wo der Atlantik 21 Grad misst. Das teilt der DWD mit. Im Vergleich zur Vorwoche sind die Temperaturen jedoch gestiegen: In Rimini, Tunis und an der Algarve erwärmte sich das Mittelmeer um 2 Grad. In Thailand können Urlauber dagegen in 31 Grad warmem Wasser baden. Sri Lanka, die Seychellen und die Fidschi-Inseln melden 30 Grad. dpa/oje