Rostock-Warnemünde belegt den ersten Platz der Regenbilanz im Juli, Temperaturen lagen bis zu 1,5 Grad unterm Schnitt. Auch der August soll wechselhaft bleiben.

Bis zu fünfmal so viel Regen wie sonst ist im Juli in Teilen Deutschlands niedergegangen. Der nasseste Ort war Rostock-Warnemünde mit knapp 344 Litern Regen pro Quadratmeter, wie der Deutsche Wetterdienst (DWD) in Offenbach mitteilte. Das sind 482 Prozent des langjährigen Juli-Mittels.

An den kühlsten Orten lagen die Temperaturen bis zu 1,5 Grad unter dem Durchschnitt, die Sonne schien mancherorts nur gut halb so lange wie sonst. Für die kommenden Wochen geht der private Wetterdienst wetter.net von wechselhaften Aussichten aus.

Besonders viel regnete es laut dem Deutschen Wetterdienst in Mecklenburg-Vorpommern. Der zweitnasseste Ort Deutschlands war Tribsees in Nordvorpommern mit knapp 326 Litern pro Quadratmeter, 4,7 Mal so viel wie sonst. Auf Platz drei folgte Groß Lüsewitz im Landkreis Bad Doberan mit gut 317 Litern, viermal mehr als sonst. An einigen Orten in Nordrhein-Westfalen fiel indessen nur rund ein Drittel der üblichen Regenmenge.

Nur zwölf Grad im Monatsmittel an den kühlsten Orten

Der kälteste Ort war der Kahle Asten im Sauerland mit einem Monatsmittel von 11,5 Grad, 1,2 Grad weniger als üblich. Auf dem Kleinen Feldberg im Taunus und in Carlsfeld im Erzgebirge war es mit jeweils 12,3 Grad 1,5 Grad beziehungsweise 0,5 Grad kälter als sonst.

Besonders wenig Sonnenschein bekam in den vergangenen Wochen das Sauerland in Nordrhein-Westfalen ab. In Lüdenscheid schien die Sonne 105 Stunden, 46 Prozent weniger als sonst. In Arnsberg-Neheim und auf dem Kahlen Asten waren es jeweils 110 Stunden. Das war 41 beziehungsweise 38 Prozent kürzer als im Durchschnitt.

Insgesamt war der Juli in Deutschland nach DWD-Angaben 0,8 Grad kühler als im langjährigen Mittel. Es fiel 48 Prozent mehr Regen, und die Sonnenscheindauer war 22 Prozent kürzer.

Nach Berechnungen des privaten Wetterdienstes wetter.net wird auch der restliche Sommer wechselhaft. Kurze warme bis heiße Phasen würden rasch von kühlen Phasen abgelöst, sagte der Meteorologe Dominik Jung. Auch müsse weiterhin mit unwetterartigem Starkregen und Gewittern gerechnet werden.

Für die Zeit nach Ende des meteorologischen Sommers am 31. August geht Jung indes von überdurchschnittlich warmem Wetter aus. Im September seien noch einige „schöne Spätsommertage“ zu erwarten, im Oktober einige „goldene Herbsttage“.