Berlin. Nach dem Fischer-Aus bei Union soll das Trainerduo Grote/Eta den Erstligisten flott machen. Die Morgenpost stellt das Gespann vor.
Die Ära von Urs Fischer als Trainer von Union Berlin ist beendet. Am Mittwochmorgen gab der Tabellenletzte der Fußball-Bundesliga die gemeinsam beschlossene Entscheidung bekannt. Das U19-Trainergespann Marco Grote und Marie-Louise Eta werden die Interimslösung, bis die Köpenicker einen neuen Trainer gefunden haben. Die Morgenpost stellt das Übergangsduo vor.
Mit Marie-Louise Eta bringt Union Berlin erstmals eine Frau in die Verantwortung bei einem Bundesliga-Klub. Die 32-Jährige, geboren in Dresden, spielte selbst für Turbine Potsdam, den Hamburger SV und Werder Bremen aktiv Fußball. Erst in diesem Sommer wurde die zuvor als Co-Trainerin beim DFB-Nachwuchs arbeitende Eta von Union als Assistentin von Grothe für die U19 der Köpenicker verpflichtet.
Eta geht im Trainerjob total auf
Die U17-Europameisterin von 2008 gewann von 2009 bis 2011 drei Meisterschaften in Serie mit Potsdam sowie 2010 die Champions League mit Turbine. Mit der ehemaligen Weltmeisterin Anja Mittag als Vorbild hatte sich Eta schon früh dafür entschieden, im Trainerbereich zu arbeiten. Im Trainerjob gehe sie total auf, wie sie einst wissen ließ.
Eta war im April 2023 die einzige Frau im 16-köpfigen Team, die den Trainerlehrgang des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) erfolgreich abgeschlossen hat. Während der Ausbildung gehörte auch ein Besuch bei Jürgen Klopp in Liverpool dazu – und auch bei Fischer bei Union.
„Ich bin den ganzen Tag mit einem Puls von gefühlt 300 rumgelaufen und habe mich ziemlich unter Druck gesetzt, weil ich mich natürlich von meiner besten Seite zeigen wollte und es einige Herausforderungen gab. Das war ein intensiver Tag und ein schönes Gefühls-Chaos“, hatte sie vor ihrer Prüfung deutlich gemacht.
Grote trainierte bereits in Osnabrück und Griechenland
Marco Grote war vor seinem Engagement als U19-Coach bei Union Berlin im Sommer 2022 beim damaligen griechischen Erstligisten Apollon Smyrnis unter Vertrag. Der Trainer musste jedoch nach bereits dreieinhalb Wochen wegen Erfolglosigkeit den Tabellenletzten wieder verlassen.
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Der 51-Jährige, der die Uefa-Pro-Lizenz besitzt, arbeitete zwischen 2002 und 2004 schon beim Hamburger SV. Als Co-Trainer neben Stefan Böger trainierte er den VfB Lübeck in der Dritten Liga und zwischen 2008 und 2020 die Junioren der U16, U17, U18 und U19 bei Werder Bremen. In der Saison 2020/21 betreute er die Profis vom VfL Osnabrück in der Zweiten Liga.
Die Arbeit des Duos Grote/Eta bei den Junioren von Union Berlin kann sich jedenfalls sehen lassen. Die Köpenicker liegen in der Bundesliga Nord/Nordost hinter Hertha BSC und dem VfL Wolfsburg auf dem dritten Platz nach elf Spieltagen. Inwiefern sie die verworrene Situation bei den Profis lösen können, wird sich erst zeigen müssen. Die erste Bewährungsprobe wartet nach der Länderspielpause am 25. November (15.30 Uhr, Alte Försterei) mit dem FC Augsburg.