Zweite Liga

Unions brisantes Duell gegen die Keller-Kinder

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Michael Färber
Union will auch gegen Ingolstadt wieder jubeln

Union will auch gegen Ingolstadt wieder jubeln

Foto: Andreas Gora / picture alliance/dpa

Union trifft am Freitag auf den FC Ingolstadt – und erstmals auf seinen Ex-Trainer Jens Keller. Ein Duell mit besonderer Brisanz.

Berlin. Ihn thematisiert haben sie in der Vorbereitung auf das Spiel nicht. Das hat Urs Fischer, der Trainer des 1. FC Union, zumindest angekündigt. Dass Jens Keller dennoch in zumindest einigen Köpfen seiner Profis präsent sein wird, wird auch der Schweizer nicht verhindern können.

Erstmals seit seiner Beurlaubung am 4. Dezember 2017 kehrt Jens Keller an seine alte Wirkungsstätte zurück. Mit dem FC Ingolstadt fordert er am Freitag (18.30 Uhr) Union in der Alten Försterei heraus. Und das Duell des Tabellendritten gegen den Vorletzten hat durchaus seinen besonderen Reiz.

„Viele Spieler wissen, was sie für ein Fußball erwarten wird“, sagte Fischer. Der 53-Jährige spricht von einer „ausgeglichenen Mannschaft, die gut drauf ist. Was nicht so stimmt, sind die Resultate.“ Auf lange Bälle, aber auch auf gepflegten Fußball müssten sich die Seinen einstellen.

Keller verpasste mit Union den Aufstieg

Anders als mit den Köpenickern, mit denen Keller in der Saison 2016/17 sogar an die Tür zur Bundesliga klopfte, kämpft der 48-Jährige mit den Schanzern nun um den Klassenerhalt. Am 2. Dezember vergangenen Jahres hat er den Job von Interimstrainer Roberto Pätzold übernommen, zuvor war der glücklose Alexander Nouri in Ingolstadt entlassen worden.

Keller holte seit seinem Amtsantritt elf Punkte in neun Spielen. Keine Bilanz, um eine Mannschaft von den Abstiegsplätzen wegzuführen.

Doch Urs Fischer weiß um die Gefährlichkeit des Gegners: „Gegen St. Pauli und Köln hätten sie aufgrund der Spielanteile mehr verdient gehabt. Die letzten Ingolstädter Auftritte sollten uns Warnung genug sein.“

Fischer entwickelte Kellers Mannschaft weiter

Tatsächlich birgt die Partie mehr Brisanz, als man zunächst vermuten möchte. Keller war es, der die Köpenicker 2016 und nach zwei Umbruchjahren, in denen Union nicht von der Stelle kam, zurück in die obere Region der Zweiten Liga geführt hat.

Mit seiner Philosophie des gnadenlosen Pressings und Gegenpressings legte er quasi den Grundstein jener Spielweise, die mit Fischers Arbeit, die Defensive zu stärken, erst den nötigen Halt bekam und dadurch das Fundament des derzeitigen Erfolges bildet.

Beim 2:0 bei Holstein Kiel hatte Union gerade erst wieder gezeigt, was mit einer Mischung aus leidenschaftlicher Defensivarbeit und präzisem Umschaltspiel möglich ist. Ob die Köpenicker gegen die abstiegsbedrohten Ingolstädter ähnlich viel Platz zum Kontern erhalten werden, darf jedoch bezweifelt werden.

Union ohne Polter und Parensen

„Wenn du mal zehn, 15 Minuten nicht bei der Sache bist, kann das Auswirkungen haben“, sagte Fischer. Wie es laufen kann, bekam Union im Heimspiel zuvor gegen Arminia Bielefeld (1:1) zu spüren, vor allem in der zweiten Halbzeit.

Deshalb hofft der Union-Trainer, dass seine Mannschaft immer wieder Druck auf den Ball bekommt, auch dass „wir immer wieder am Mann sind“.

Positiv ist, dass bis auf den verletzten Angreifer Sebastian Polter (Mittelfuß) und Defensiv-Allrounder Michael Parensen (Aufbautraining nach Krankheit) alle Profis einsatzbereit sind.

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( picture alliance / Armin Weigel/dpa )