Kiel. Der 1. FC Union holt mit einem 2:0 bei Holstein Kiel den zweiten Auswärtssieg in Folge. Kroos und Andersson treffen im Spitzenspiel.

Die Profis des 1. FC Union ließen sich von den 1300 Fans, die mit nach Kiel gereist waren, ausgiebig feiern. Aus gutem Grund, denn mit dem 2:0 (1:0) bei Holstein Kiel gelang dem Fußball-Zweitligisten nicht nur ein zweiter Auswärtssieg in Folge, sondern auch der Sprung auf Rang zwei.

„Es war ein cleverer und souveräner Auftritt meiner Mannschaft“, sagte Trainer Urs Fischer: „Nach der Pause brauchten wir auch ein bisschen Glück. Aber wenn man die 90 Minuten anschaut, geht dieser Sieg in Ordnung.“

Unions Offensivreihe komplett ausgetauscht

Die komplette Offensivreihe hinter Stürmer Sebastian Andersson hatte Trainer Fischer im Vergleich zum Spiel gegen Bielefeld (1:1) ausgetauscht. Carlos Mané, Felix Kroos und Akaki Gogia spielten statt Marcel Hartel, Robert Zulj und Joshua Mees. Eine Maßnahme, die der Schweizer nicht als Reaktion auf die schwache zweite Halbzeit gegen die Bielefelder verstanden wissen wollte, sondern als ganz normale Rotation.

Der Plan offenbarte sich schon nach wenigen Augenblicken. Mit dem neuen Offensivtrio sollten die Kieler schon vor ihrem eigenen Strafraum gestört und zu Ballverlusten gezwungen werden. Ein Tor sprang dennoch nicht heraus, trotz guter Chancen durch Mané (4.) und Andersson (5.).

Kroos trifft zur Führung

Nur langsam konnten sich die Gastgeber aus der Umklammerung der Berliner lösen, spielten gefälliger in Richtung Gäste-Tor. Doch nur Janni Serra gelang es, Union-Torwart Rafal Gikiewicz ernsthaft zu prüfen. Nach einem Fehlpass der Berliner hatte Serra plötzlich freie Schussbahn, doch Gikiewicz war längst aus seinem Tor herausgeeilt, um den Winkel entscheidend zu verkürzen (24.).

Es war Felix Kroos, der zeigte, wie man es besser machte. Ausgehend von einem Pass von Union-Kapitän Christopher Trimmel machte sich auf der rechten Seite Grischa Prömel auf und davon. Auch Holsteins Atakan Karazor könnte Prömel nicht daran hindern, den Ball zu Kroos an die Strafraumgrenze zurückzulegen. Von dort schoss der 27-Jährige den Ball ebenso ungehindert wie unnachahmlich ins lange Eck (27.).

Union-Torwart Gikiewicz mit Reflex

„Es war ein wichtiger Sieg gegen einen direkten Konkurrenten in der Tabelle. Wir haben effektiv gespielt. Kiel hatte mehr den Ball, aber wir haben nicht viel zugelassen“, sagte Kroos, der vier Minuten vor der Pause sogar noch hätte erhöhen können. Doch der Mittelfeldspieler traf nach Zuspiel von Gogia nur das Außennetz.

Kiel musste die Schlagzahl erhöhen, und kam voller Schwung aus der Pause. Jetzt zeigte Holstein sein Ballbesitzspiel, ließ die Köpenicker kaum noch aus der eigenen Hälfte. Union verlegte sich auch nur noch aufs Verteidigen – und hatte Erfolg damit.

Lediglich der umtriebige Masaya Okugawa zwang Gikiewicz zu einer Glanzparade (51.), Alexander Mühling schoss aus der Drehung über das Union-Tor (52.). Zu wenig, um die beste Abwehr der Liga ernsthaft in Gefahr zu bringen.

Andersson steht goldrichtig

Weil die Kieler sich nicht für ihren Aufwand belohnen konnten, wagte Union auch wieder etwas. Nach 70 Minute spielte Andersson Torwart Kronholm aus, sein Schuss wurde von Hauke Wahl kurz vor der Linie gestoppt (70.).

In der Nachspielzeit stand der Schwede jedoch goldrichtig. Nachdem zunächst die eingewechselten Marcel Hartel (Pfosten) und Robert Zulj (Kronholm) gescheitert waren, schob Andersson den Ball schließlich ins leere Tor (90.+1).