Berlin. Noch vor wenigen Tagen, direkt nach der 1:3-Pleite bei Darmstadt 98, hatte André Hofschneider eine Zusammenkunft der kompletten Mannschaft in der Sportschule Kienbaum vor dem Zweitliga-Spiel gegen den VfL Bochum am Sonntag (15.30 Uhr, Alte Försterei) ausgeschlossen. Unter der Woche hat der Trainer des 1. FC Union seine Meinung allerdings geändert. Die Köpenicker Kicker, darunter auch der verletzte Sebastian Polter (Achillessehnenriss), stimmten sich beim gefühlt hundertsten Mannschaftsabend in dieser Spielzeit auf das letzte Heimspiel der Saison ein. Am Freitagnachmittag ging es vor die Tore Berlins, am Abend wurde gegrillt, bereits am Sonnabend geht es zurück nach Berlin.
„Der Impuls kam letztlich von mir“, so Hofschneider. Warum er seine Meinung geändert hat? „Es geht darum, den Einzelnen vom Kopf her freier zu machen“, so der Union-Coach. Der Fußball würde die Gedanken für den Rest des Wochenendes einnehmen, da gelte es, vorher „einen Rahmen zu schaffen, damit die Spieler nicht über das Ziel hinausschießen“, erklärte der 47-Jährige. Natürlich soll es in Kienbaum auch in die Kältekammer gehen. „Das ist kein Muss“, wie Hofschneider betonte, doch zur Regeneration eine durchaus vom Trainer empfohlene Maßnahme.
„Wahrscheinlich ist der Gedanke, dass wir uns noch ein bisschen zusammenschweißen können. Der Fokus wird aufs Wesentliche gelenkt“, hatte Stürmer Steven Skrzybski wissen lassen. Hinter dem Einsatz von Unions bestem Torschützen (13 Saisontreffer) hatte wegen einer Zehenverletzung in den vergangenen Tagen ein Fragezeichen gestanden. Am Freitag gab der Trainer schließlich Entwarnung. „Skrzybski hat normal trainiert, er wird am Wochenende spielen“, sagte Hofschneider. Auch Grischa Prömel ist nach seiner Knieverletzung wieder bereit. Laut Hofschneider ist der defensive Mittelfeldmann „voll spielfähig“.
Da der Gästeblock nur mit 2100 Fans gefüllt sein wird, stehen am Sonntag noch rund 300 Tickets an der Tageskasse für Union-Fans zur Verfügung. Bei den Berlinern geht man von einer ausverkauften Alten Försterei aus. Angesichts der prekären Situation, in der sich die Profis befinden (nur vier Punkte vor dem Relegationsplatz), kann die Unterstützung gar nicht groß genug sein.
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