Rund 210.000 Menschen haben bei vier Großdemonstrationen für einen Ausstieg aus der Kernkraft demonstriert. Nach Angaben des Bundes für Umwelt und Naturschutz (BUND) beteiligten sich allein in Berlin rund 90.000 Menschen an der Demonstration.
In Hamburg seien rund 50.000 Menschen und in Köln 40.000 Menschen auf die Straße gegangen. Rund 30.000 Teilnehmer zählten die Veranstalter in München, wie BUND-Atomexperte Thorben Becker sagte.
In Berlin begann die Anti-Atom-Demonstration unter dem Motto „Fukushima mahnt: Alle AKWs abschalten“ am Potsdamer Platz. Gekommen waren auch die Grünen-Fraktionsvorsitzenden Renate Künast und Jürgen Trittin, SPD-Fraktionschef Frank-Walter Steinmeier sowie die Parteiführung der Linken.
„Wir demonstrieren dafür, dass die alten Atomkraftwerke entschädigungslos abgeschaltet werden und die Laufzeitverlängerung zurückgenommen wird“, sagte Trittin. „Wir müssen zum Atomkonsens zurück“, forderte Steinmeier.
Mit bunten Flaggen, Bannern und Transparenten bewegte sich der Protestzug in Hamburg durch die Innenstadt. Vor einer Filiale des Stromkonzerns Vattenfall hielten die Demonstranten und skandierten Parolen wie „Atomkraftwerke abschalten“. Die Organisatoren werteten den Aufmarsch als „deutliches Zeichen an die Politik“.
In Köln machten Redner auf die Gefahren der Atomkraft aufmerksam. Die Technik sei durch Menschen nicht beherrschbar. In München erwarteten die Veranstalter für den Nachmittag mehrere zehntausend Demonstranten.