Homosexuelle Asylbewerber

Tschechiens "Penis-Test" entrüstet EU-Kommission

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Homosexuelle, die in Tschechien Asyl suchen, müssen sich einem bizarren Erregungstest unterziehen. EU-Innenkommissarin Malmström findet das entwürdigend.

Die EU-Kommission hat wegen sogenannter Penis-Tests an homosexuellen Asylbewerbern eine Untersuchung gegen Tschechien eröffnet. Die „phallometrischen Tests“ seien „entwürdigend“ und dürften nirgends akzeptiert werden, schrieb EU-Innenkommissarin Cecilia Malmström in einem Brief an den tschechischen EU-Botschafter.

Da die tschechischen Behörden die Praxis in ihrer Asylpolitik nicht ausreichend erklärt hätten, habe die EU-Kommission eine Untersuchung eingeleitet.

Der „Penis-Test“ soll nach Darstellung der tschechischen Behörden klären, ob Asylbewerber, die eine Verfolgung wegen ihrer Homosexualität in ihrem Heimatland geltend machen, tatsächlich schwul sind – oder dies nur vorgeben.

Laut EU-Kommission werden den Antragstellern pornografische Bilder Heterosexueller gezeigt, um die Erregbarkeit der Betroffenen zu überprüfen. Nach Ansicht Brüssels steht diese Praxis im Widerspruch zu den Artikeln 4 und 7 der Grundrechte-Charta der EU, die Folter und „demütigende Behandlung“ verbieten.

( AFP/jw )