Vor der israelischen Botschaft in Kairo ist es am Sonntag zu gewaltsamen Ausschreitungen zwischen Demonstranten und der Polizei gekommen. Dabei wurden mindestens 24 Menschen verletzt, wie die staatliche ägyptische Nachrichtenagentur Mena unter Berufung auf das Gesundheitsministerium berichtete. Nach mehreren Stunden gewaltsamer Auseinandersetzungen hätten die Sicherheitskräfte die Lage beruhigen können.
Hunderte Demonstranten hatten sich vor dem Botschaftsgebäude im Zentrum der ägyptischen Hauptstadt versammelt, wie ein AFP-Reporter berichtete. Sie forderten die Ausweisung des israelischen Botschafters, den Abbruch der Beziehungen mit dem jüdischen Staat sowie die Freilassung aller palästinensischen Gefangenen. „Botschafter raus“, riefen die Demonstranten und verurteilten die israelische Besetzung palästinensischer Gebiete. Anlass für den Protest war der Jahrestag der Staatsgründung Israels vor 63 Jahren.
Die Polizei ging mit Tränengas gegen die Demonstranten vor und gab Warnschüsse in die Luft ab. Die Demonstranten warfen Steine auf die Polizisten und zündeten Autoreifen vor dem Botschaftsgebäude an. Die Protestaktion ereignete sich nur wenige Stunden nach dem Besuch des ranghohen Vertreters des israelischen Verteidigungsministeriums in Kairo, Amos Gilad. Es war der erste Besuch eines israelischen Spitzenpolitikers in Ägypten seit dem Sturz des ägyptischen Präsidenten Husni Mubarak im Februar.
An den Grenzen Israels mit dem Libanon, Syrien und dem Gazastreifen waren am Sonntag zudem zahlreiche Palästinenser auf die Straße gegangen, um der „Nakba“ (Katastrophe) zu gedenken, wie die Staatsgründung Israels am 14. Mai 1948 in der arabischen Welt genannt wird. Dabei wurden zwölf Palästinenser getötet und hunderte verletzt.
Der iranische Präsident Mahmud Ahmadinedschad sagte in einem Fernsehinterview, Israel habe erneut sein „wahres Gesicht“ gezeigt. „Wie ein Krebsgeschwür, das sich im Körper ausbreitet, infiziert dieses Regime jede Region“, sagte Ahmadinedschad. „Es muss aus dem Körper entfernt werden“. In der Vergangenheit hatte