Berlin. Millionen von Haushalten in Deutschland fragten sich in den vergangenen Wochen bereits, was sie in Zukunft mit ihren Öl- und Gasheizungen machen. Nun werden die Pläne der Ampel-Koalition zum Austausch klarer – doch viele Fragen bleiben. Das betrifft etwa die staatliche Förderung im geplanten Heizungsgesetz.
Es ist von einer „Abwrackprämie“ für alte Heizungsanlagen die Rede. Gestaffelt nach dem Alter der Anlagen sollen Hausbesitzer beim Einbau einer neuen Heizung einen Zuschuss erhalten, heißt es aus dem Bundesfinanzministerium. So sollten zusätzliche Anreize gesetzt werden, auf klimafreundlichere Modelle umzusteigen. Der Staat unterstützt bereits den Austausch einer Ölheizung oder die Installation einer Wärmepumpe. Nun will die Regierung noch einmal nachlegen, die Details der Förderung müssen innerhalb der Koalition allerdings noch geklärt werden.
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Staffelung je nach Alter und Umweltfreundlichkeit der Heizung
Vor allem SPD und Grüne betonten in den vergangenen Wochen, dass niemand mit teils hohen Kosten allein gelassen werden solle. Wer eine Villa für zehn Millionen Euro saniere, dem könnten auch die Kosten für den Einbau einer Wärmepumpe zugemutet werden, sagte etwa Wirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) kürzlich.
In welche Richtung das Fördermodell gehen könnte, beschrieb Bundesfinanzminister Christian Lindner (FDP) in einem Interview mit der „Bild am Sonntag“: „Die Staffelung könnte sich daran orientieren, wie alt und schmutzig die Heizung ist, die erneuert werden soll.“
Oft hätten Menschen mit weniger Geld auch ältere Heizungen. „Insofern ist damit eine soziale Komponente verbunden“, sagte der FDP-Chef. Als eine Gefahr beim Klimaschutz gilt, dass viele Menschen sich die Anforderungen einfach nicht leisten können – und deswegen eine Abwehrhaltung entwickeln.
Höhe der Förderung: Lindner warnt vor zu hohen Erwartungen
Über die Höhe des neuen Fördertopfes machte der Finanzminister noch keine konkreten Angaben. Zwar werde das Förderprogramm „beachtlich“ sein, Lindner warnte jedoch zugleich vor zu hohen Erwartungen: „Die Möglichkeiten der Förderung durch den Staat sind begrenzt.“ In der Ampel-Koalition tobt derzeit ein heftiger Streit um die Finanzen: SPD, Grüne und FDP können sich bisher nicht darauf einigen, für welche Projekte sie künftig vorrangig Geld ausgeben wollen.
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