- Wie viel kostet eigentlich ein Kampfpanzer wie der Leopard 2?
- Die Kosten variieren je nach Modell, Bewaffnung, Zustand und Alter
- So groß ist die Preisspanne
Panzer werden nicht in Serie hergestellt – nicht wie ein VW-Golf mit präzis kalkulierbarem Arbeitsaufwand und stetigem Materialfluss, gibt Armin Papperger in einem "Stern"-Interview zu bedenken. Was der CEO von Rheinmetall sagen will: Ein Panzer wie der Leopard ist kein Fahrzeug von der Stange.
Ein Leopard 2 A4 kostet zwischen drei und neun Millionen Euro. Die große Spanne hat ihre Gründe. Der Preis hängt davon ab, ob der Kampfpanzer neu oder alt ist; gut in Schuss gehalten wurde oder aufwendig instandgesetzt werden muss; wie er bewaffnet ist; und in welcher Ausführung er geliefert wird, in der A4-Version oder gar moderner als A6-Modell. Das könnte Sie auch interessieren: Leopard-Panzer: Wie viele gibt es in den Nato-Staaten?
Die 14 Panzer, die der Ukraine geschenkt werden, kommen aus Beständen der Bundeswehr. Die Industrie kommt nur mittelbar ins Geschäft, weil man davon ausgeht, dass die Bundesregierung alsbald die Bestände der Truppe wieder auffüllen und Panzer bestellen wird, dann wohl das allerneuste Modell A7. Die Rede ist von einem Stückpreis von bis zu 15 Millionen Euro. Lesen Sie auch: Deutschland liefert nun doch Leopard-Kampfpanzer an Ukraine
Leopard 2: In Großserien hergestellt, aber trotzdem nicht von der Stange
Der Vorteil für die ukrainischen Militärs liegt natürlich auf der Hand. Panzer der Bundeswehr können sofort zur Verfügung gestellt werden. Es geht um A6-Modelle, die modern und leichter mit Ersatzteilen und Wartung versorgbar sind.
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Hersteller ist Krauss-Maffei Wegmann. Hauptwaffe des Kampfpanzers ist allerdings die von Rheinmetall entwickelte Glattrohrwaffenanlage. Darüber hinaus liefert Rheinmetall für den Leopard 2 eine umfassende, hochmoderne Munitionspalette sowie die Feuerleitanlage und das Führungssystem.
Der Leopard gilt für viele als der leistungsfähigste Kampfpanzer der Welt. Rheinmetall wirbt für seine überragende Kampfkraft, "die sich aus einer optimalen Kombination von Feuerkraft, Schutz, Mobilität und der Führbarkeit" ergebe.
Leopard 2: Alt, aber laut Hersteller so gut wie neu
Vom älteren und günstigeren Leopard 2A4 liegen beim Hersteller noch über 22 Fahrzeuge vor, die erst einsatzbereit gemacht werden müssten. Die Instandsetzung würde ein knappes Jahr dauern. Eine Auslieferung wäre also frühestens Ende 2023 möglich. Polen verfügt über vieler solcher älteren Modelle und will der Ukraine helfen.
Hinzu kommen 29 Leopard 2A4, die eigentlich für Ringtausch-Projekte (Tschechien, Slowakei) geplant sind und Ende März 2023 fertig sein sollen. Theoretisch könnte die Bundesregierung im Einvernehmen mit Tschechien und der Slowakei auch entscheiden, sie erst mal in die Ukraine zu entsenden. An den Beispielen sieht man, dass Deutschland bei den Lieferungen noch nachlegen kann.
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Darüber hinaus stehen 88 ältere Leopard 1 quasi noch in der Garage. Es sind gebrauchte, von der Bundeswehr teils vor Jahren zurückgekaufte Exemplare, die modernisiert, beziehungsweise buchstäblich in Schuss gehalten werden. "Die sehen dann zwar aus wie neu. Es ist auch alles wie neu in den Fahrzeugen, es sind aber keine neuen, weil Altteile aus anderen Panzern verwendet werden", erläuterte Papperger. Weil es so viele Unterschiede gibt, variieren die Stückpreise dermaßen. Insgesamt könnten die Hersteller bis zu 139 Leos der Ukraine verkaufen. Das könnte Sie auch interessieren: Ukraine-Krieg: Leo-1-Panzer kommt – Was der Oldie drauf hat