Papst Benedikt XVI. gestorben: Wann seine Beerdigung stattfinden wird
Ratzinger
Papst Benedikt gestorben: Termin für Beerdigung steht fest
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Gedenken an Benedikt XVI. bei Messe im Regensburger Dom
Gedenken an Benedikt XVI. bei Messe im Regensburger Dom
Im Regensburger Dom ist bei einer Messe des verstorbenen emeritierten Papstes Benedikt XVI. gedacht worden. Als Joseph Ratzinger hatte er vor seinem Pontifikat an der Regensburger Universität Theologie gelehrt und sich in einer Vorortgemeinde ein Haus gekauft.
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Der deutsche Papst Benedikt XVI. ist tot. Doch was passiert im Vatikan, wenn ein emeritierter Papst stirbt? So geht es jetzt weiter.
Rom. Papst Benedikt XVI. ist tot. Bereits am vergangenen Mittwoch hatte Papst Franziskus am Ende der Generalaudienz darum gebeten, für seinen Vorgänger zu beten. "Er ist sehr krank", kommentierte er dessen Gesundheit. Nun ist der 95-Jährige gestorben. Wir erklären, was in den kommenden Tagen im Vatikan passieren wird.
Emeritierter Papst Benedikt XVI. am Samstag gestorben
Am Samstag, 31. Dezember, gab der Vatikan offiziell bekannt, dass der emeritierte Papst gestorben ist. Bereits in den vorausgegangenen Tagen hatte es immer wieder Meldungen über den ernsten Gesundheitszustand des Deutschen gegeben. So war über Nierenprobleme berichtet worden.
Hauptstadt Inside von Jörg Quoos, Chefredakteur der FUNKE Zentralredaktion
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Wann wird Benedikt beigesetzt?
In der kirchlichen Ordnung sind mögliche Rituale und Prozeduren beim Tod eines emeritierten Papstes nicht konkret geregelt.
Wie der Vatikan mitteilte, soll der Leichnam Benedikts ab dem Morgen des 2. Januars in der Petersbasilika aufgebahrt werden, damit die Gläubigen von ihm Abschied nehmen können. Die Petersbasilika ist am Montag von 9.00 bis 19.00 Uhr und am Dienstag und Mittwoch jeweils von 7.00 bis 19.00 Uhr für Besucher geöffnet.
Die Totenmesse soll am 5. Januar ab 9.30 Uhr auf dem Petersplatz in Rom gehalten werden. Papst Franziskus wird die Zeremonie leiten. Es ist das erste Mal in der 2000-jährigen Geschichte der katholischen Kirche, dass ein amtierender Papst die Totenmesse für einen seiner Vorgänger zelebriert. Im Anschluss an die Messe werde Benedikt in der Krypta unterhalb des Petersdoms beigesetzt – wie es sein Wunsch war.
Wie die italienische Nachrichtenagentur Adnkronos berichtete, hatte Benedikt schon 2020 angegeben, dass er in der Krypta des Petersdom beigesetzt werden will. Als genauen Platz wählte er die erste Grabstelle von Johannes Paul II. in der Papstgruft; dort lag der beliebte Pole, bis die sterblichen Überreste nach seiner Seligsprechung 2011 in eine Kapelle im rechten Seitenschiff der Peters-Basilika gebracht wurden.
Unklar ist bislang, welche politischen Würdenträger zu der Beerdigung von Benedikt anreisen – auch aus Deutschland. Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier hat angekündigt, an der Beerdigung teilnehmen zu wollen. Der emeritierte Papst war zwar als Pontifex das Oberhaupt des Kirchenstaates, durch die jüngsten Entwicklungen rund um jahrzehntelange Missbrauchsskandale legte sich aber ein Schatten über das Leben und Wirken des früheren Papstes. Dies könnte manchen Politiker veranlassen, nicht nach Rom zu reisen.
Eingeladen zur Totenmesse hat der Vatikan nur zwei offizielle Delegationen anderer Länder, nämlich aus Benedikts Heimat Deutschland und aus Italien.
Grund für seinen Rücktritt war auch angeschlagene Gesundheit
Papst Benedikt hatte 2013 sein Amt als Pontifex freiwillig niedergelegt. Dies war seit 700 Jahren nicht mehr passiert. Überhaupt war Benedikt nach Coelestin V. erst der zweite Papst der katholischen Geschichte, der aus freien Stücken zurücktrat. Als Grund nannte er sein fortgeschrittenes Alter und seine angeschlagene Gesundheit.(bef/dpa/afp)