Vatikan

Benedikt XVI.: Emeritierter Papst mit 95 Jahren gestorben

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Benedikt XVI. ist tot

Benedikt XVI. ist tot

Der emeritierte deutsche Papst Benedikt XVI. ist tot. Das teilte der Vatikan mit. Der 95-Jährige war im Februar 2013 in einem ungewöhnlichen Schritt aus gesundheitlichen Gründen von seinem Amt zurückgetreten. Mit seinem Amtsverzicht schrieb er Kirchengeschichte: Benedikt war der erste Papst seit 1415, der sein Amt als Oberhaupt der katholischen Kirche aufgab.

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Der emeritierte Papst Benedikt XVI. ist im Alter von 95 Jahren gestorben. Sein Gesundheitszustand hatte sich zuletzt verschlechtert.

Rom. Der emeritierte Papst Benedikt XVI. ist tot. Der gebürtige Bayer starb am Samstag im Alter von 95 Jahren im Vatikan, wie der Heilige Stuhl bekanntgab. "Schmerzerfüllt muss ich mitteilen, dass Benedikt XVI., Papst Emeritus, heute um 9:34 Uhr im Kloster Mater Ecclesiae im Vatikan verstorben ist“, teilte der Sprecher des Heiligen Stuhls, Matteo Bruni, mit. Der Gesundheitszustand des gebürtigen Bayers hatte sich zuletzt verschlechtert.

Mitte der Woche hatte Franziskus, der Nachfolger Benedikts bereits bei der Generalaudienz mitgeteilt, dass Joseph Ratzinger "sehr krank" sei. Franziskus hatte die Gläubigen um ein „spezielles Gebet“ gebeten. Joseph Ratzinger war am 19. April 2005 als Nachfolger von Johannes Paul II. zum Papst gewählt worden.

Benedikt war der erste deutsche Papst seit etwa 480 Jahren. Knapp acht Jahre später trat er in einem spektakulären Schritt freiwillig zurück - als erster Papst seit mehr als 700 Jahren. Er begründete den Schritt mit seinem fortgeschrittenen Alter und seiner angeschlagenen Gesundheit –ihm fehlten die Kräfte für das anspruchsvolle Amt, sagte er damals. Während des Pontifikats seines Nachfolgers Franziskus lebte Benedikt zurückgezogen in einem Kloster in den Vatikanischen Gärten.

Papst Benedikt XVI.: Joseph Ratzinger leitete die katholische Kirche von 2005 bis 2013

Joseph Ratzinger leitete als Benedikt XVI. von 2005 bis 2013 die katholische Kirche. Joseph Aloisius Ratzinger wurde 1927 in Marktl am Inn geboren und war ab 1977 Erzbischof von München und Freising. 1989 wurde er zum Leiter der vatikanischen Glaubensbehörde ernannt. Als er am 28. Februar 2013 sein Amt niederlegte, war Benedikt XVI. erst der zweite Papst (nach Coelestin V. im Jahr 1294), der freiwillig zurücktrat.

In seinem Pontifikat führte er den konservativen Kurs seines Vorgängers fort. Er stemmte sich gegen eine Modernisierung der Kirche, was ihm viel Kritik einbrachte. Seine Amtszeit wurde aber vor allem von dem Missbrauchsskandal überschattet, der die katholische Kirche in eine tiefe Krise stürzte.

2022 geriet auch sein eigener Umgang mit Missbrauchsfällen in der Zeit als Erzbischof von München und Freising in die Schlagzeilen. Ein vom Münchener Erzbistum in Auftrag gegebenes Missbrauchsgutachten warf ihm Fehlverhalten in vier Fällen vor. Benedikt war von 1977 bis 1982 Erzbischof von München und Freising gewesen.