US-Präsident

Trump bekommt Wutanfall – und lässt Demokraten sitzen

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Donald Trump, Präsident der USA, hält im Oval Office des Weißen Hauses eine Rede an die Nation zum Thema Grenzschutz – aus einem Meeting zum Thema stürmte er wütend hinaus.

Donald Trump, Präsident der USA, hält im Oval Office des Weißen Hauses eine Rede an die Nation zum Thema Grenzschutz – aus einem Meeting zum Thema stürmte er wütend hinaus.

Foto: Carolyn Kaster / dpa

Der Streit um eine Grenzmauer zu Mexiko blockiert die USA. Ein Treffen zum Shutdown verließ Donald Trump wütend. Dann twitterte er.

Berlin.  Eigentlich hätte es endlich Fortschritte geben sollen – und der US-Präsident schien anfangs offenbar auch gut gelaunt. Denn zum Treffen unter anderem mit New Yorks Senator Chuck Schumer und der neu gewählten Sprecherin des Repräsentantenhauses, Nancy Pelosi, bracht Donald Trump sogar Süßigkeiten mit.

Doch ein gut gelaunter Trump wird, wenn es nicht nach seinem Willen geht, offenbar doch weiterhin schnell zum wütenden Trump. Denn die eigentlich enorm wichtige Sitzung verließ er wütend – und pöbelte danach auf Twitter.

Bei dem Treffen ging es um den Shutdown, die Regierungskrise in den USA, die derzeit dafür sorgt, dass viele Behörden arbeitsunfähig sind und Hunderttausende Staatsangestellte auf ihren Lohn warten.

Trump verteilt erstmal Süßigkeiten

Das Problem: Die Demokraten sind nicht einverstanden mit Trumps Haushaltsplänen. Denn die sehen auch den Bau einer Milliarden-teuren Mauer an der Grenze zu Mexiko vor. Genau diese war auch Bestandteil der Diskussion im „Situation Room“ am Mittwoch (Ortszeit), dem Zimmer im Weißen Haus für verschlüsselte Kommunikation.

Ein Insider berichtete CNN, Trump habe am Anfang unter anderem M&Ms verteilt. Auf den Plätzen der Teilnehmer hätte ein Brief gelegen mit den Budget-Vorstellungen Trumps.

Es folgte dann offenbar eine Diskussion über Einlassstellen, die Ministerin für Innere Sicherheit der Vereinigten Staaten, Kirstjen Nielsen habe eingebracht, dass zum Beispiel Drogenschmuggler auch trotz Mauer Wege ins Land fänden.

Ende des Shutdowns gefordert – und weiter keine Mauer in Sicht

Schumer pochte darauf, dass Trump zuerst den Shutdown beende, fragte, warum er nicht aufhören, Leuten zu schaden. Dann gehen die Quellen auseinander. CNN hat gehört, Trump habe gesagt: „Weil ihr mir dann nicht gebt, was ich will.“ Das Weiße Haus betont, er habe „Ich muss dazu bekommen, das Richtige zu tun“ gesagt.

Als Pelosi, seit kurzem mächtigste Frau der USA und erklärte Trump-Gegnerin, ausschloss, dass das Ende des Shutdowns automatisch einen Mauerbau ermögliche, war Trump dann trotz anfänglicher Süßigkeitenrunde eher säuerlich unterwegs. So sehr, dass er das extrem wichtige Meeting einfach verließ.

Aber Trump wäre nicht Trump, wenn er solche Auftritte nicht noch großspurig kommentieren würde. Das geschah bei seinem Lieblingsmedium – Twitter.

„Zeitverschwendung“ sei das Treffen gewesen, polterte Trump. „Nancy sagte nein, ich sagte bye-bye, nichts anderes funktioniert.“

Die Fortsetzung folgt sicher bald. Am Freitag will Trump selbst die Grenze besuchen und sich ein Bild machen. Tweets dürften folgen. (ses)