Atommüll

Castor-Transport erreicht Dannenberg

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Nach heftigen Protesten und Gleisblockaden ist der Castor-Transport im Bahnhof Dannenberg eingetroffen. Jetzt geht es auf der Straße nach Gorleben.

Der Castor-Transport ist am Verladebahnhof in Dannenberg angekommen. Der Zug mit elf Atommüllbehältern erreichte am Montagmorgen nach gut zweieinhalb Tagen mit gewaltiger Verspätung sein Ziel. Die letzten 20 Kilometer ins Zwischenlager Gorleben müssen die Castor-Behälter auf der Straße transportiert werden. Im Verladebahnhof von Dannenberg sollen dazu die tonnenschweren Behälter auf Tieflader verfrachtet werden. Bis die Behälter, die insgesamt 154 Tonnen hochradioaktiven Atommüll enthalten, auf den Lkw liegen, dauert es mehrere Stunden.

Bei Harlingen wenige Kilometer vor Dannenberg hatten zuletzt mehrere Tausend Atomkraftgegner die Gleise blockiert und den Zug am Sonntagabend zum Stoppen gezwungen. Er stand die Nacht über bei Dahlenburg, rund 30 Kilometer von Dannenberg entfernt. Am frühen Montagmorgen begann die Polizei mit der Räumung der Gleise. Gegen 8.20 Uhr startete der Zug zu seiner letzten Etappe nach Dannenberg.

Auch beim Transport auf der Straße ist mit Widerstand und Sitzblockaden der Atomkraftgegner zu rechnen. Nach dem ursprünglichen Plan hätte der Atommüll bereits am frühen Montagmorgen das Zwischenlager Gorleben erreichen sollen. Wann das nun geschieht, ist offen.

Zwischenlager Gorleben blockiert

Vor dem Zwischenlager Gorleben blockieren weiterhin friedlich mehr als tausend Castor-Gegner die Straße, um die Fracht mit radioaktivem Atommüll aufzuhalten. „Es sind so gut wie alle über Nacht geblieben und liegen Körper an Körper“, sagte der 30-jährige Castor-Gegner Christoph Höltke aus Köln. Die Organisatoren von X1000malquer sprachen von 1600 Teilnehmern an der Sitzblockade.

Es sei zwar sehr kalt in der Nacht gewesen und an den Schlafsäcken habe sich Eis gebildet, berichtete Höltke. "Aber es sind alle guten Mutes.“ Jetzt werde erst mal gefrühstückt. „Wir bleiben hier.“ Ein Bauer brachte den Blockieren noch Stroh zum Isolieren vorbei. Teilnehmer der Blockade schilderten die Situation als entspannt, auch der Umgang zwischen Polizei und Demonstranten sei bis jetzt sehr freundlich.

Der Zug war am Freitagnachmittag in Valognes im Nordwesten Frankreichs gestartet. Der Atommüll stammt aus der Wiederaufarbeitungsanlage in La Hague. Dort waren abgebrannte Brennelemente aus deutschen Atomkraftwerken wiederaufbereitet worden. Den dabei anfallenden hochradioaktiven Müll muss Deutschland zurücknehmen.

( Reuters/dpa/ws )