Noch im Jahr 2000 hatten die Einbürgerungen mit der Einführung des neuen Staatsangehörigkeitsrechts den Höchststand von knapp 186.700 Personen erreicht. In den Folgejahren nahm ihre Zahl dann immer weiter ab. Dass immer weniger Ausländer in Deutschland einen Antrag auf Einbürgerung stellen, lässt sich an den aktuellen Zahlen des Statistischen Bundesamtes in Wiesbaden ablesen.
Im Verlauf des Jahres 2007 erhielten insgesamt 113.000 Ausländer den deutschen Pass. Das sind 9,5 Prozent oder 11.800 weniger Einbürgerungen als im Jahr zuvor. Von diesen erwarben wiederum 77.300 Menschen die deutsche Staatsangehörigkeit auf Grundlage des Paragrafen 10 des Staatsangehörigkeitsgesetzes.
Die rechtliche Voraussetzung für die Einbürgerung ist in diesen Fällen ein mindestens achtjähriger Aufenthalt in Deutschland und eine gültige Aufenthaltserlaubnis.
Deren in Deutschland lebende ausländische Ehepartner und minderjährige Kinder, die schon nach kürzerer Zeit eingebürgert werden können, waren mit knapp 14.200 Fällen die zweitgrößte Gruppe unter den Eingebürgerten. Ihre Zahl fiel 2007 um 15,3% gegenüber dem Vorjahr.
Starke Zunahme von Einbürgerungen aus dem Irak
Auf den Plätzen drei und vier standen Einbürgerungen von Ausländern, die sich auf Dauer in Deutschland niedergelassen haben (gut 6200 Fälle), und Einbürgerungen aufgrund Wiedergutmachung bei Personen mit früherer deutscher Staatsangehörigkeit (knapp 3100 Fälle). Hier ging die Zahl 2007 gegenüber dem Vorjahr um 3,3% beziehungsweise 40,3% zurück.
Die größte Gruppe der Eingebürgerten stellten 2007 – wie schon in den Jahren zuvor – Menschen aus der Türkei mit knapp 28.900 aller Einbürgerungen. An zweiter und dritter Stelle folgten Einbürgerungen von Personen aus Serbien, Montenegro sowie dem ehemaligen Serbien und Montenegro (rund 10.500) und aus Polen (knapp 5500). Eine starke Zunahme gegenüber dem Vorjahr war bei den Einbürgerungen aus Rumänien (+ 154,0%) und dem Irak (+ 11,1%) zu verzeichnen.