Berlin. Kleine Firmen spüren den Druck der hohen Mieten, vor allem in den Innenstadtbezirken. Die alte Zigarettenfabrik kann eine Lösung sein.

Wohnen ist das Thema, das im Moment nahezu alle Diskussionen in Berlin bestimmt. Die Not, bezahlbaren Wohnraum zu finden, trifft nicht nur Geringverdiener oder Rentner, sie ist inzwischen auch beim Mittelstand angekommen. Vergessen wird dabei aber oft das Thema Arbeiten, ein weiterer Schlüssel für das Leben in Berlin.

Auch kleine Firmen und Handwerksbetriebe spüren den Druck der hohen Mieten, vor allem in den Innenstadtbezirken. Für junge Firmengründer bleibt oft nur der Weg weit vor die Tore der Stadt. Gewerbesteuer und Arbeitsplätze, die Berlin fehlen werden, wenn die fetten Jahre einmal vorbei sind.

Das Gelände der alten Zigarettenfabrik in Schmargendorf birgt daher eine Chance. In den alten Lagerhallen baut ein privater Investor Räume für Start-ups, Handwerk und Gewerbe – zu bezahlbaren Preisen, heißt es. Daneben ist aber auch an entsprechende Infrastruktur wie Einkaufen, Unterhaltung, Kitas und Nahverkehr gedacht. Ein beispielhaftes Modell für eine Stadt, in der Vorstädte entstehen, die kaum oder gar nicht an den Nahverkehr angeschlossen sind, und selbst die schnelle Anbindung an den neuen Flughafen BER noch weitgehend ungeklärt ist.

In Schmargendorf scheinen behördliches Arbeiten und privates Investorentum eine glückliche Synthese gefunden zu haben. Wünschenswert wäre, wenn solche Vorhaben auch mit Nachdruck vorangetrieben würden. Vier Jahre Planung und Diskussion sind einfach zu lange in einer Stadt, die Lösungen jetzt braucht.

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