Vor dem Film ist nach der Musik. Zumindest gilt das bei der diesjährigen Berlinale, bei der auf einer Veranstaltung am Mittwochabend noch vor dem offiziellen Start der Filmfestspiele die ersten Gewinner gekürt wurden: die Komponisten.
In die „fabelhafte Welt der Filmmusik“ hatte am Vorabend der Berlinale ein Champagnerhaus sowie die European Composer Songwriter Alliance (ECSA) in das neue Trendrestaurant des Berliner Westens geladen. Im „Grace“ des „Hotel Zoo“ am Kurfürstendamm wurden die Filmmusik-Komponisten in vier Kategorien mit dem „Moët Chandon Grand Scores Award“ ausgezeichnet.
Unter den Nominierten befanden sich auch zwei Deutsche: Der Glienicker Ingo Frenzel für den „Best Orchestra Award“ und Johannes Lehniger und Peter Folk für den „Best Electro-Acoustic Award“. Frenzel hatte 2011 den Preis der deutschen Filmkritik für seinen Soundtrack zu „Lollipop Monster“ erhalten und schon beim Filmdebüt von „Medicus“-Regisseur Philipp Stölzl 2002 mit ihm zusammen gearbeitet. Er durfte am Mittwoch als Erster seinen Gewinn feiern. „Tatort“- und „Das Boot“-Komponist Klaus Doldinger überreichte ihm den Preis für „Der Medicus“. Rührend bedankte sich Frenzel bei seiner Frau – „sie hat viel zu ertragen“ – und dem Regisseur: „Als guter Komponist braucht man einen guten Film – ich bin sehr dankbar dafür.“
Dass Frenzel gewonnen hat, freute neben den rund 60 Gästen, darunter Jan Josef Liefers mit Anna Loos, Minu Barati-Fischer, Julia Dietze, Esther Seibt und Hannes Jaenicke, auch Annabelle Mandeng. „Ein Berliner!“, sagte sie, während Alexandra Neldel betonte, wie „wahnsinnig wichtig“ die Musik bei einem Film sei. „Sie kann das Ergebnis in eine ganz andere Richtung lenken“, so Neldel. In die richtige Richtung lenkten Moderator Steven Gätjen und Katharine Mehrling Preisverleihung und Dinner. Die Schauspielerin trug Musik und Film vereint vor – ein Medley aus bekannten Filmmusiken.