Paukenschlag bei der Komischen Oper Berlin: Generalmusikdirektor Carl St. Clair (57) tritt zwei Jahre vor Auslaufen seines Vertrags Ende Juli ab. Der amerikanische Dirigent und Intendant Andreas Homoki machten "künstlerische Differenzen" geltend. Doch letztlich offenbart der Schritt die Sinnkrise des Regietheater-Modells an dem Haus an der Behrenstraße.
Volker Blech
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Carl St. Clair war seit 2008 Generalmusikdirektor an der Komischen Oper in Berlin. "Ich schätze Carl St. Clair nach wie vor als einen außergewöhnlichen und hochinteressanten Musiker und bedauere es sehr, dass wir nicht zusammengefunden haben", sagte Intendant Andreas Homoki. Die gemeinsamen künstlerischen Ziele, die bei der Bestellung des Musikdirektors formuliert worden seien, hätten sich in der täglichen Arbeit nicht umsetzen lassen. St. Clair hatte Anfang des Jahres angekündigt, die Oper an der Behrenstraße in Mitte 2012 zusammen mit Homoki zu verlassen. Dieser wechselt, wie schon seit langem geplant, dann an das Opernhaus Zürich. Dass St. Clair nun schon zwei Jahre früher geht, kam für viele Beobachter überraschend.