Berlinale Special

Helen Mirren: Die unglaubliche Verwandlung in Golda Meir

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Die britische Schauspielerin Helen Mirren auf der Berlinale.

Die britische Schauspielerin Helen Mirren auf der Berlinale.

Foto: Ronny Hartmann / AFP

Oscar-Preisträgerin Helen Mirren spielt die israelische Ministerpräsidentin. Sie ist nicht wiederzuerkennen.

Es ist schon äußerlich eine eindrucksvolle Transformation: Die große britische Schauspielerin Helen Mirren, 2007 für ihre Verkörperung Elisabeths II. in Stephen Frears’ Spielfilm „The Queen“ mit dem Oscar ausgezeichnet, spielt in „Golda“ eine erneut sehr starke, charismatische Frau: Die israelische Ministerpräsidentin Golda Meir (1898-1978). Um wie sie auszusehen, habe jeden Tag viele Stunden in der Maske verbracht – und die Zeit genutzt, sich in die Rolle hineinzubegeben: „Man ist da wirklich in den Händen von Künstlerinnen. Ich habe mich selbst gar nicht mehr gesehen“, sagte sie auf der Pressekonferenz.

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Sie habe die Komplexität der historischen Persönlichkeit besonders an der Rolle gereizt, gerade „ihre wunderbar häusliche Seite: Sie war nicht nur Politikerin, sie war auch im Kibbuz und kümmerte sich um das Geflügel.“

Berlinale: Helen Mirren musste als Golda Meir ununterbrochen rauchen

Dass sie dabei eigentlich ununterbrochen raucht, was womöglich zu ihrer schweren Krebserkrankung führte, wird im Film wahrheitsgetreu dargestellt. Für den israelischen Regisseur Guy Nattiv, der 2018 den Oscar für seinen Kurzfilm „Skin“ erhielt, liegt darin auch eine metaphorische Dimension – für den Rauch des Krieges, in den sich Golda Meir unfreiwillig eingehüllt sah.

Der Film spielt zur Zeit des Jom-Kippur-Krieges von 1973, der von Ägypten, Syrien und weiteren arabischen Staaten gegen Israel geführt wurde und in dem Golda Meir unter erheblichen innenpolitischen Druck geriet, weil der Vorstoß der Angreifer zunächst erfolgreich war. Erzählt wird aus der Perspektive Meirs, die eine unverbesserliche Kettenraucherin war. Den Rauch trägt sie in die Besprechungen der „War Rooms“ und bis in den Untersuchungsausschuss, wo sie sich für ihre Entscheidungen erklären muss.