Man ist immer wieder froh, zu hören und zu sehen, dass es ZZ Top noch gibt. Wenn sie in Fernsehserien auftauchen oder in Meldungen von ausgeschlagenen Millionenangeboten als Rasurmodelle für die Werbung. Keine Rockband existiert so lange in der Urbesetzung und mit längeren Bärten.
Dusty Hill und Billy Gibbons sind seit 1969 nicht geschoren worden. Hinter ihnen trommelt unentwegt Frank Beard, der keinen Bart trägt, weil er schon so heißt. Sie haben sich Gitarren schnitzen lassen aus dem Dachgebälk von Muddy Waters’ Haus. Sie waren die Westerband im Film „Zurück in die Zukunft“. Nur ein neues Album schulden sie der Menschheit seit neun Jahren.
Premiere in einer Raumstation
Zuletzt haben sie ein fertiges Lied ins All geschickt, es feierte in einer Raumstation Premiere. Musikalisch schienen ZZ Top nicht mehr von dieser Welt zu sein. Aber jetzt werden sie an sich und ihre Klassiker erinnert, mit einem Tributalbum. Es trägt den roten Ford von 1933 auf dem Titel, der auf ihren Schallplatten früher zum Inventar gehörte.
Die Musikwelt fällt vor ihnen auf die Knie: Die Hinterbliebenen von Fleetwood Mac führen mit Steven Tyler „Sharp Dressed Man“ auf. Nickelback geben sich Mühe, „Legs“ zu spielen wie Männer. Mastodon prügeln sich rechtschaffen durch „Just Got Paid“. Und sollten ZZ Top bald wieder von sich hören lassen, wird auch Wyclef Jeans Versuch vergeben und vergessen sein, aus ihrem „Rough Boy“ einen Mädchenschwarm zu stricken. (drei von fünf Punkten)
ZZ Top: A Tribute From Friends (Show Dog)