Schönefeld/Berlin. Nach drei Monaten Betrieb wurde die Corona-Teststelle am Terminal 5 des BER eingestellt. Mit der Eröffnung des Terminals 1 stellte das Deutsche Rote Kreuz (DRK) am Sonnabend um 18.30 Uhr den Betrieb im Gebäude des ehemaligen Flughafens Schönefeld ein. „Grund ist, dass die Teststrategie geändert wurde“, sagte Marie-Christin Lux, Sprecherin des Brandenburger Landesverbands. Die konzentriert sich nun stärker auf Risikogruppen als auf Reiserückkehrer. Die Teststelle wurde zum Ende der Sommerferien Ende Juli geöffnet. Das DRK hat sie zum 1. Oktober von der Berliner Charité übernommen und seitdem mehr als 15.500 Reiserückkehrer aus Risikogebieten auf das Corona-Virus getestet.
Gleichzeitig eröffnet am Sonntag in Terminal 1 ein neues Testzentrum, dass im Auftrag der Flughafengesellschaft Berlin-Brandenburg (FBB) von der Rostocker Firma „Centogene“ betrieben wird. „Als großer Verkehrsflughafen ist das dann unsere Pflicht“, sagte ein FBB-Sprecher. Die neue Stelle im öffentlichen Bereich auf Ebene 0 soll täglich von sieben bis 19 Uhr geöffnet sein. Dort sollen sich nicht nur Reiserückkehrer testen lassen können, sondern jeder, der möchte. Allerdings ist der Test nicht umsonst, sondern kostet 59 Euro.
Centogene unterhält bereits Testestellen etwa an den Flughäfen Hamburg, Düsseldorf und Frankfurt am Main. Die FBB verspricht, dass ein Ergebnis 24 Stunden nach dem Abstrich vorliegt. Wie schon an Terminal 5 richtet sich das Angebot nur an Personen, die keine Corona-Symptome haben.
Nach Test am Hauptbahnhof oder ZOB für sechs Tage in Quarantäne
Reiserückkehrer aus Risikogebieten, die nichts bezahlen wollen, können sich weiterhin am Hauptbahnhof und am Zentralen Omnibusbahnhof (ZOB) testen lassen. Beide Stellen haben täglich von 6 bis 23 Uhr geöffnet. Allerdings mussten Testwillige zuletzt sehr viel Zeit mitbringen, da die Schlangen oft lang waren. In der Woche nach den Herbstferien hätten die täglichen Spitzenwerte bei 946 Personen am Hauptbahnhof und 621 am ZOB gelegen, sagt Hendrik von Quillfeldt, Sprecher des Berliner DRK, das beide Stellen betreibt. Insgesamt wurden seit Inbetriebnahme Anfang August mehr als 40.000 Menschen am Hauptbahnhof und am ZOB getestet.
Nach einem Test müssen die Rückkehrer aus Risikogebieten in Quarantäne, bis das Ergebnis vorliegt. Wer den Abstrich am Hauptbahnhof oder ZOB macht, muss dafür fast eine Woche einplanen. „Es ist frühestens nach sechs Tagen, nach Probeneingang im Labor, mit einem Testergebnis zu rechnen“, schreibt das zuständige Reinickendorfer Labor MDI Limbach auf seiner Internetseite.
Bei einer Arbeitszeit von sieben Tagen die Woche könne man maximal 2000 Proben am Tag auswerten, habe aber seit den Herbstferien täglich 3000 erhalten. „Mit den neuen Festlegungen zur Bekämpfung der Pandemie sehen wir einen deutlichen Rückgang der Teste von Reiserückkehrern“, sagt Geschäftsführer Knud-Peter Krause. Der Rückstau verringere sich von Tag zu Tag.
165 Berliner Arztpraxen bieten Tests für Reiserückkehrer ohne Symptome an
Deutlich kürzer fällt die Quarantänezeit für Reiserückkehrer aus, die sich in einer Arztpraxis testen lassen. Laut der Kassenärztlichen Vereinigung (KV) Berlin bieten derzeit 165 Praxen Corona-Tests an. Wie lang es dauert, bis ein Ergebnis vorliegt „variiert je nach Auslastung des Labors“, sagt eine KV-Sprecherin. Die meisten Praxen geben eine durchschnittliche Wartezeit von drei Tagen an. Die Kosten variieren allerdings stark und können bis zu 300 Euro betragen.