Der Flughafen will den Abgeordneten beweisen, dass der BER den Bienen nicht schadet – Honig wolle man aber niemandem um den Bart schmieren.
Der CDU-Bundestagsabgeordnete Ingbert Liebing staunte nicht schlecht, als ihm die Flughafen Berlin Brandenburg GmbH jetzt einen Topf Honig zukommen ließ. „Mit diesem Päckchen“, so erläuterte es Jochen Heimberg, Leiter der Stabsstelle Umwelt am BER, im Begleitschreiben, „senden wir Ihnen ein Glas Honig, das am Flughafen Schönefeld oder bei unseren Referenzbienen in der Schorfheide geimkert wurde“.
Und weiter: „Wir würden uns freuen, wenn er Ihnen schmeckt! Damit wollen wir Ihnen keinen Honig um den Bart schmieren.“ Liebing ironisch: „Es ist wirklich beruhigend, dass man am BER trotz der geplatzten Eröffnungsfeier die Muße hat, sich mit dem Wohlergehen und Produktionsfreude der dort ansässigen Bienenstämme zu beschäftigen.“ Tatsächlich bekamen nicht nur er, sondern alle Kollegen des Umwelt- und des Verkehrsausschusses die kuriose Post – wie zuvor bereits alle Landesparlamentarier.
Offenbar scheint man am BER ziemlich stolz zu sein auf das „Bienenmonitoring“ im Rahmen des „freiwilligen Umwelt-Untersuchungsprogramms“. Es liefere den Beweis, dass „der Flughafenbetrieb (...) auf die Qualität des Lebensmittels Honig keinen Einfluss“ hat. Aufschlussreicher dürften die Untersuchungen sein, wenn dort eines Tages tatsächlich auch Flugzeuge und nicht bloß Bienen abheben.
Beim BER will man am Ball bleiben – und dann auch Grünkohl als „Bioindikator“ heranziehen. Die Kosten der Verschickung belaufen sich auf 1400 Euro. Zum Vergleich: Für den Brandschutz mussten bislang 300 Millionen Euro berappt werden.