Mit einer selbstironischen Kampagne werben die Brandenburger Liberalen um Stimmen für die Landtagswahl am 14. September. „Keine Sau braucht die FDP!“, wird jedenfalls kategorisch auf einem halben Dutzend gelber Großplakate in Potsdam festgestellt.
Wer in der Geschäftsstelle nachfragen will, was dahinter steckt, landet auf dem Anrufbeantworter – dort ist der gleiche Spruch zu hören. Verwiesen wird auf eine Pressekonferenz am Donnerstag. Dann soll die Kampagne vorgestellt werden.
Auch auf der Homepage der Brandenburg-FDP erscheint nur ein Startbild mit dem Satz. Anfragen sind nicht möglich. Spitzenkandidat Andreas Büttner und Landeschef Gregor Beyer haben ihre Handys ausgeschaltet.
„Eindeutig mehrheitsfähige Position...“
Brandenburgs SPD-Fraktionschef Klaus Ness reagierte bei Facebook: „Endlich mal plakatiert die FDP eine in Brandenburg eindeutig mehrheitsfähige Position...“. Der ehemalige Brandenburger SPD-Innenminister Rainer Speer wiederum meinte in einem Kommentar: „Werbung ist, wenn man darüber redet.“ Das klappe nun.
Bei der Landtagswahl 2009 erreichte die FDP 7,2 Prozent der Stimmen und zog mit sieben Abgeordneten ins Parlament. Die Partei verfügt über einen Wahlkampfetat von rund 96 000 Euro. Umfragen zufolge müssen die Liberalen um den Wiedereinzug in den Landtag bangen.