Ordnungshüter auf Fahrrädern, sind für die Berliner Polizei seit zwei Jahren Bestandteil der Verkehrsüberwachung. 20 Polizisten sind seit 2014 in einem Pilotprojekt als Fahrradstaffel in der Berliner City unterwegs. Nun entdecken auch die Berliner Ordnungsämter die Vorteile der Velo-Streifen. Ab sofort setzt die Spandauer Behörde täglich Fahrradstreifen ein. Effektiver, schneller und umweltfreundlicher als im Streifenwagen sollen sie im Bezirk Ordnungswidrigkeiten aufspüren.
„Vom Fahrrad aus hat man einen ganz anderen Blickwinkel. Wenn zum Beispiel Müll im Gebüsch liegt, sieht man das schneller“, sagte Spandaus Ordnungsstadtrat Stephan Machulik (SPD) am Montag der Berliner Morgenpost. Die Ordnungshüter auf Rädern seien von den Bürgern auch besser wahrzunehmen als zu Fuß und leichter anzusprechen als im Streifenwagen, sagte Machulik. Besonders in den Grünanlagen könnten sie besser durchgreifen – durch den Überraschungsmoment.
>>>Sicherheit für Radfahrer - Polizei verstärkt Kontrollen<<<
Ob beim illegalen Lagerfeuer und einem Trinkgelage unter Jugendlichen. „Die Verursacher sind schnell verschwunden, wenn sie den blau-silbernen Wagen sehen“, hat der Stadtrat festgestellt. „Auf dem Fahrrad werden die Mitarbeiter später wahrgenommen und sie sind viel schneller am Ort.“
Am 1. Juli hatten Machulik und seine Ordnungsamtsleiterin Elke Gassert vier Fahrräder und die dazugehörige Sicherheitsausrüstung an das Team übergeben. Jeweils zwei der 36 Mitarbeiter im Außendienst sollen nun am Vormittag und zwei weitere im Spätdienst in Spandau mit Rädern unterwegs sein. Sechs Mitarbeiter hätten sich für die neue Fahrradstaffel gemeldet: „Das müssen fahrradaffinine, sportliche Leute sein“, begründete Stadtrat Machulik das Freiwilligkeitsprinzip. Auf etwa 600 Euro beziffert er die Kosten für einen Fahrradarbeitsplatz – rund 400 Euro für Rad und Helm, weitere 200 für fahrradtaugliche Berufskleidung, die Spandau allerdings noch anschaffen muss.
Reinickendorf hat schon Erfahrung mit Velostreifen beim Ordnungsamt. Dort sind zwei Mitarbeiter seit Jahren per Velo unterwegs. Im Mai hatte Ordnungsstadtrat Martin Lambert (CDU) vier weitere Räder und sechs Monturen angeschafft.
Schneller im Einsatz gegen freilaufende Hunde
Haupteinsatzgebiet der Reinickendorfer Radstreifen sind die Grünanlagen. „Gegen freilaufende Hunde in Parks können sie zu Fuß nicht so leicht einschreiten“, begründete Lambert den Vorteil. Und in den ausgedehnten Grünflächen um den Tegeler See gebe es mit dem Rad einen erheblichen Zeitgewinn. „Da ist eine Strecke mit dem Rad in einer Stunde abgefahren, wo man zu Fuß sonst vielleicht vier Stunden brauchen würde“, sagte Lambert.