Verkehr

Sicherheit für Radfahrer - Polizei verstärkt Kontrollen

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Mehr als 4700 Radfahrer wurden 2015 bei Unfällen verletzt

Mehr als 4700 Radfahrer wurden 2015 bei Unfällen verletzt

Foto: dpa

Ab Montag wird die Berliner Polizei verstärkt Autofahrer kontrollieren, um Radler zu schützen. Aber auch die sollten sich vorsehen.

Kaum lockt der Frühling mit Sonne und milden Temperaturen, zieht es in Berlin wieder die Radfahrer in großer Zahl auf die Straße. Für die Polizei ist das der Anlass, eine einwöchige stadtweite Schwerpunktaktion zum Schutz von Radfahrern im täglichen Großstadtverkehr durchzuführen. Dabei wird nicht nur das fehlerhafte Verhalten von Kraftfahrzeugführern gegenüber Radlern überwacht, sondern auch das typische verkehrswidrige Verhalten der Zweiradfahrer selbst.

Wie Polizeisprecherin Valeska Jakubowski am Freitag mitteilte, beteiligen sich alle sechs örtlichen Polizeidirektionen mit einer großen Anzahl von Einsatzkräften an der Maßnahme. Die Beamten werden dabei an allen fünf Tagen von Montag bis Freitag (4. bis 8. April 2016) an Stellen präsent sein, die in der Vergangenheit als Unfall- und Gefahrenschwerpunkte aufgefallen sind.

Radfahrer bilden zusammen mit Fußgängern die schwächste Gruppe unter den Verkehrsteilnehmern und werden besonders häufig Opfer von Unfällen. Von den 48 im vergangenen Jahr im Straßenverkehr getöteten Menschen gehörten 29 dieser Gruppe an. Mehr als 4700 Radfahrer wurden 2015 bei Unfällen verletzt, etwa 600 von ihnen schwer. Allerdings stellten die Verkehrsexperten der Polizei auch fest, dass die Hälfte aller Unfälle, an denen Radfahrer beteiligt waren, auch von diesen verursacht wurden.

Fehler beim Abbiegen bleiben häufigste Unfallursache

Dass Radfahrer sowohl als Opfer wie auch als Verursacher von Unfällen besonders häufig in Erscheinung treten, zeigt eine erste Bilanz der im Sommer 2014 gebildeten Fahrradstaffel der Polizei. In den eineinhalb Jahren ihres Bestehens schrieben die Beamten fast 20.000 Anzeigen wegen Verkehrsverstößen, 8000 Mal erwiesen sich dabei Radfahrer als Verkehrssünder.

Nach wie vor häufigste Unfallursache auf den Straßen der Hauptstadt sind Fehler beim Abbiegen. Dabei werden fast ausschließlich Radfahrer und Fußgänger zu Opfern. Insbesondere bei der Konstellation Lkw gegen Radfahrer hat letzterer in den allermeisten Fällen keine Chance.

Die am Montag beginnende Aktion ist eine Kombination aus Überwachung und Aufklärung. Verstöße werden geahndet, aber die Maßnahme soll auch dazu dienen, Verkehrssünder auf ihr Verhalten und die dadurch entstehenden Risiken für Leben und Gesundheit anderer aufmerksam zu machen.

( hhn )