Berlin. Verordnete beraten Bündel an Verkehrsvorhaben, um Bezirk Pankow sicherer und lebenswerter zu machen. Debatte geht im Ausschuss weiter.

Über die Straße schlendernde Menschen mit einem Latte Macchiato in der Hand, Kinder auf Bobby Cars und Senioren auf Bänken am Straßenrand in Berlin: Was für die einen die Vision von einem lebenswerten Quartier ist, bedeutet für andere Zwangserziehung von Autofahrern oder den Verlust eines dringend benötigten Parkplatzes. In Berlin-Pankow wollen Anwohnerinitiativen mit weiteren Kiezblocks für eine Verkehrsberuhigung in ihrer Nachbarschaft sorgen. Während weitere Kiezblocks erst noch im Mobilitätsausschuss beraten werden sollen, wurde ein ganzes Bündel weiterer Maßnahmen zur Erhöhung der Verkehrssicherheit in der Bezirksverordnetenversammlung direkt beschlossen.

„Ich lebe hier sehr gern, aber der Leidensdruck durch die dichte Besiedelung des Kiezes wird größer“, sagte etwa Sonja Rahlwes zur Begründung ihres Einwohnerantrags „Bötzowviertel verkehrsberuhigt und lebenswert“. Derzeit werde ein Großteil des öffentlichen Raumes zwischen Greifswalder und Danziger Straße, Kniprodestraße und Am Friedrichshain von fahrendem oder parkendem Verkehr belegt, so die Anwohnerin.

Verkehr in vielen Teilen Pankows ein Problem

Ein Zustand, den die Antragsteller etwa durch verkehrsberuhigte Bereiche vor Schulen, die Ausweisung von Fahrradstraßen, das Blockieren des Durchgangsverkehrs, barrierefreie Fußwege und Außenflächen für Cafés verändern wollen. Damit werde die Aufenthaltsqualität im Viertel erhöht, ebenso wie die Verkehrssicherheit, während sich Lärm- und Schadstoffbelastung reduzierten, so die Anwohner.

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Wie ein ähnliches Ansinnen der Anwohnerinnen und Anwohner aus dem Vinetakiez wurde das Vorhaben zur weiteren Beratung in den Mobilitätsausschuss überwiesen, wo auch Möglichkeiten zur Reduktion des Durchgangsverkehs in Außenstadtteilen wie Französisch Buchholz beraten werden sollen.

Kiezblock soll für Verkehrsberuhigung sorgen

Für den Winskiez, wo der nächste Pankower Kiezblock bereits geplant ist, haben die Bezirksverordneten einen noch weitergehenden Einwohnerantrag vorerst abgelehnt. Ähnlich wie der entsprechende Ausschuss auf einer Sondersitzung lehnte auch die BVV den Antrag ab, um anstehenden politischen Beratungen etwa zum Thema Parkraum für Carsharing-Anbieter nicht vorzugreifen.

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Direkt beschlossen wurden Maßnahmen wie die künftige Beseitigung gemeldeter Gefahrenstellen für Sehbehinderte, eine Verkehrsberuhigung etwa in Anliegerstraßen in Buch und zahlreiche Einzelvorhaben, die vom Aufbringen von Piktogrammen auf die Straße über Tempo-30-Zonen reichen. Wo die Zuständigkeit des Senats betroffen ist, soll dieser gebeten werden, zum Beispiel eine zusätzliche Ampelanlage aufzustellen, so etwa in der Stahlheimer Straße,