Bürgerpark Pankow

Fünfjährige Anissa getötet: Anklage gegen Babysitter erhoben

Nach dem gewaltsamen Tod des kleines Mädchens im Pankower Bürgerpark war die Anteilnahme groß.

Nach dem gewaltsamen Tod des kleines Mädchens im Pankower Bürgerpark war die Anteilnahme groß.

Foto: Sergej Glanze / FUNKE Foto Services

Vor dreieinhalb Monaten wurde die fünfjährige Anissa im Bürgerpark Pankow erstochen. Nun wurde Anklage gegen ihren Babysitter erhoben.

Berlin.  Im Fall der fünfjährigen Anissa, die im Februar im Bürgerpark Pankow getötet wurde, hat die Berliner Staatsanwaltschaft nun Anklage erhoben. Das teilte die Behörde am Mittwochvormittag mit. Der 19-Jährige, der das Mädchen am 21. Februar erstochen haben soll, muss sich nun wegen Totschlags verantworten.

„Nach dem Ergebnis der Ermittlungen war der Mann am Tattag mit dem Mädchen und dessen drei Geschwistern zunächst im Paulepark in Pankow“, heißt es von der Staatsanwaltschaft weiter. Als Anissa auf die Toilette musste, sei er mit ihr in Richtung des Bürgerparks gegangen, „statt die nahe gelegene Wohnung der Familie aufzusuchen“. Im weiteren Verlauf habe der junge Mann das Kind zunächst aus den Augen verloren und gesucht.

„Nachdem er sie wiedergefunden hatte, hat er sie mutmaßlich durch mehrere Messerstiche getötet.“ Das Motiv sei bislang unklar, da er sich bislang nicht zu den Vorwürfen geäußert habe. Das Kind starb später im Krankenhaus. Ein sexuelles Motiv schlossen die Ermittler schnell aus.

Angeklagter hat häufiger auf Anissa und ihre Geschwister aufgepasst

Die Familie des Angeklagten und die des Opfers sollen befreundet gewesen sein. Der 19-Jährige habe häufiger auf Anissa und ihre Geschwister aufgepasst. Er wurde noch am Tattag unweit des Bürgerparks festgenommen und sitzt seitdem in Untersuchungshaft.

Am Fundort des Mädchens nahe des örtlichen Ziegengeheges haben Parkbesucher einen Trauerort errichtet, der weiterhin mit Kerzen, Blumen und Plüschtieren geschmückt ist. Über Monate hinweg versuchte die Berliner Polizei mit Aushängen in dieser Grünanlagen, aber auch im benachbarten Paulepark, mögliche Zeugen zu finden – bislang offenbar ohne Ergebnis.

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