Kommentar

Gutes Karma: Der neue Hindu-Tempel wird den Kiez bereichern

Nina Kugler

Foto: BM Montage

Neukölln ist multikulturell - dazu passt auch der neue hinduistische Tempel in der Hasenheide, findet Redakteurin Nina Kugler.

Berlin. Neukölln hat einen schlechten Ruf. Nirgendwo sonst in Berlin sind die Bewohner stärker von Armut bedroht als hier (26,8 Prozent). So steht es im aktuellen Sozialbericht des Landesamtes für Statistik Berlin-Brandenburg. Und auch sonst ist im Bezirk einiges los: kriminelle Clans, Drogendeals, Vermüllung. Der ehemalige Bezirksbürgermeister Heinz Buschkowsky (SPD) ließ sich einst sogar zu der Aussage hinreißen, dass die Integration gescheitert sei.

Aber ganz so einfach ist es nicht. Neukölln ist nicht schwarz oder weiß, sondern bunt. Auf 45 Quadratkilometern leben rund 232.000 Menschen aus mehr als 160 Nationen. Ausgerechnet hier, in der Hasenheide, unweit des kriminalitätsbelasteten Hermannplatzes, wird im kommenden Jahr einer der größten Hindu-Tempel Europas eröffnen – und im Übrigen einer der wenigen Gotteshäuser dieser Religion auf der gesamten nördlichen Erdhalbkugel. Das allein unterstreicht schon den multikulturellen Charakter, der zum Selbstverständnis von Neukölln gehört.

Es zeigt sich bereits, dass der Hindu-Tempel bereits jetzt eine Bereicherung ist. Der Tempelvorstand – allen voran Vilwanathan Krishnamurthy – versucht schon jetzt, sein Umfeld positiv zu beeinflussen. So geht er auf die Drogendealer in der Hasenheide zu, und versucht, sie von ihren Geschäften abzubringen. Ob der Park deshalb wieder ein beliebtes Naherholungsziel geworden ist, sei dahingestellt. Ein Versuch ist es wert. Vielleicht strahlt die friedliche Hindu-Religion auf die Parkbesucher ab.

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