Berlin. Das Grünflächenamt hat am Donnerstagmorgen die Bäume am Olivaer Platz gefällt. Eine Bürgerinitiative ist empört.

Ein zwei Meter hoher Bauzaun trennt den Olivaer Platz vom umliegenden Straßenland. Lediglich ein Großteil des Parkplatzes und eine Nord-Süd-Querung in der Mitte der Anlage sind weiter zugänglich. Das Grünflächenamt hat seit Mittwoch schnell gehandelt und Fakten geschaffen: Bäume wurden gefällt, der Blauregen an den Pergolen abgeschnitten und Büsche entfernt. Viel Zeit bleibt dem Amt auch nicht, denn ab 1. März darf wegen nistender Vögel und des Beginns der Vegetationsperiode kein Baum mehr gefällt werden. Vor dem Zaun stehen Mitglieder der Bürgerinitiative (BI) und schauen traurig in die Grünanlage. Ihren Antrag auf einstweilige Anordnung habe das Gericht wegen eines Formfehlers zurückgewiesen, sagt BI-Sprecher Raimund Fischer.

Unterdessen mehrt sich die Kritik an Charlottenburg-Wilmersdorfs Grünflächenstadtrat Oliver Schruoffeneger (Grüne). In einer Pressemitteilung hatte das Bezirksamt am Freitag den Beginn der Baumfällarbeiten angekündigt. Dort hieß es auch: „Nach einer erneuten Begehung mit Mitgliedern der BVV am 15.02.2018 wurde im Einvernehmen über die weitere Fällung von zwölf Bäumen auf dem Gelände des ersten Bauabschnittes entschieden.“ Ein Einvernehmen, das allerdings nur zwischen SPD und Grünen herrscht. Wie bereits am Freitag bekannt wurde, waren Oppositionsvertreter und Umbaugegner zu diesem Treffen nicht eingeladen.

Deshalb haben CDU und FDP nun Missbilligungsanträge gegen Schruoffen­eger gestellt. Diese sollten bereits in der BVV-Sitzung an diesem Donnerstag behandelt werden. „Es ist schon erstaunlich, mit welcher Vermessenheit der zuständige Stadtrat das Kontrollorgan BVV umgeht und die Baumfällungen am Olivaer Platz lediglich mit der sich eh schon auf Linie befindlichen Zählgemeinschaft abstimmt“, sagte FDP-Fraktionschef Johannes Heyne.

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