Für das geplante Geschäftshaus zwischen Joachimstaler Straße, Kant- und Hardenbergstraße im Berliner Bezirk Charlottenburg-Wilmersdorf hat die Jury zwei Entwürfe ausgesucht. Sie stammen von den Architekturbüros Axthelm & Rolvien sowie Hascher Jehle Architektur.
Die Arbeiten sollen sehr unterschiedlich sein. Sie werden aber noch nicht veröffentlicht, da sie zunächst überarbeitet und dann erneut von der Jury begutachtet werden.
Das Unternehmen Hines Immobilien will die als Schmuddelecke verschriene Zeile gegenüber dem Zoofenster komplett neu bebauen. Fünf Architekturbüros waren zum Wettbewerb eingeladen.
Auch eine Ecke weiter – auf dem Joachimstaler Platz – soll es ansehnlicher und Tische, Stühle, Bänke neu geordnet werden. Nach Auskunft von Marc Schulte (SPD), dem Stadtrat für Stadtentwicklung in Charlottenburg-Wilmersdorf, gibt es Überlegungen, den Platz völlig neu zu gestalten. Laut Schulte will sich die Allianz an den Kosten beteiligen. Der Rest soll aus dem Plätzeprogramm des Senats finanziert werden. Überlegt wird auch, ob bei einer Umgestaltung die 27 Meter hohe Skulptur „Pendelobelisk“ woanders aufgestellt wird.
Die SPD-Fraktion in der Bezirksverordnetenversammlung hat beantragt, dass das Bezirksamt den Steinplatz als neuen Standort prüfen soll. Der Kultur- und Stadtentwicklungsausschuss diskutiert den Vorschlag jetzt. „Viele Gewerbetreibende und auch wir als Bezirksamt sagen, dass es städtebaulich für das Kunstwerk möglicherweise einen besseren Standort gibt“, sagte Schulte. Noch sei aber nichts entschieden.
Die Verkehrskanzel aus den 50ern steht noch heute
Die Skulptur wurde dem Bezirk von dem Bauunternehmer Thomas Grothe gestiftet. Er und sein Vater Hans Grothe sind Bauherren einiger Großprojekte in der City-West wie dem Hotel „Concorde“ (jetzt „Sofitel“) und dem benachbarten „Swissôtel“ gegenüber dem Joachimstaler Platz. Der Obelisk auf einer Kugel mit drei Metern Durchmesser wurde am 19. Dezember 2003 auf dem Platz enthüllt. Der Pendelobelisk lässt sich sogar in Bewegung versetzen.
Das letzte Mal war der Joachimstaler Platz von der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung 2002 umgestaltet worden. Damals fiel der Parkplatz weg, für den es seitdem die Freifläche gibt. Ursprünglich angelegt worden war der Platz gleichzeitig mit dem benachbarten Bau des Allianz-Verwaltungsgebäudes 1953 bis 1955 – mit Verkehrskanzel, Telefonzellen, Kiosk und U-Bahn-Zugang.
Die auf dem Platz noch vorhandene denkmalgeschützte Verkehrskanzel wurde nur wenige Jahre genutzt. Jeden Morgen stieg ein Verkehrspolizist in die Kanzel und bediente die Ampeln der Kreuzung per Hand. Wegen der Verkehrszunahme erhielten die Ampeln 1962 automatische Schaltungen.