Berlin. Der BUND kritisiert die Magnetschwebebahn-Idee der CDU massiv. Besonders an einem Punkt entzündet sich der Ärger der Umweltschützer.
Es gab ein großes Aufhorchen, als CDU-Abgeordnetenhaus-Fraktionschef Dirk Stettner bekannt gab, dass die CDU Pläne habe, aus dem geplanten Berliner Sondervermögen Klimaschutz eine Magnetbahnstrecke in Berlin zu finanzieren. Ebenso groß ist nun aber auch die Kritik an der Idee, eine fünf bis sieben Kilometer lange M-Bahn für 80 bis 100 Millionen in der Innenstadt zu errichten.
Tilmann Heuser, Geschäftsführer des BUND Berlin, kritisiert vor allem die Finanzierungs-Art: „Die Idee, eine Magnetbahn aus dem geplanten Berliner Klima-Sonderfonds finanzieren zu wollen, ist eine absolute Verhöhnung aller Menschen, die ernsthaft den Klimaschutz schnell voranbringen wollen.“ Es gehe bei dem Fonds darum, schnell Energie und CO2 einzusparen und den Umstieg auf regenerative Energien zu beschleunigen, was auch künftige Berliner Landeshaushalte entlasten kann.
BUND nennt CDU „Spaßpartei“
„Ziel kann nicht sein, absurde Projekte zu finanzieren“, so Heuser weiter. So eine Maßgabe sei auch zwingend im Lichte der Hinweise des Bundesverfassungsgerichts in seinem Urteil aus der vorigen Woche, mit dem der Klimafonds auf Bundesebene gekippt worden ist. „Die Klimakrise ist zu bedrohlich, um mit ihr nach Art einer Spaßpartei umzugehen. Phantasieprojekte aus Beton leisten keinen Beitrag für die Klimaschutzziele.“
In Berlin gab es schon mal eine Magnetschwebebahn. Als M-Bahn verkehrte ein Fahrzeug auf einer 1,6 Kilometer langen Trasse zwischen dem Gleisdreieck und dem Kemperplatz an der Philharmonie. Der Probebetrieb des fahrerlosen Systems begann 1984. 1988 gab es einen spektakulären Unfall, als das Fahrzeug zu schnell in den Endbahnhof Kemperplatz einfuhr, die Glaswand durchbrach. 1991 wurde die Strecke geschlossen und demontiert, um nach dem Mauerfall die U-Bahnlinie 2 wieder in Betrieb zu nehmen.