In Brandenburg steigen die Babesiose-Fallzahlen. Die auch Hundmalaria genannte Krankheit kann tödlich enden. Das sind die Symptome.
- Die für Hunde gefährliche Babesiose ist in Brandenburg auf dem Vormarsch
- Ein Symptom der auch Hundemalaria genannten Krankheit: hohes Fieber
- Mehrere Hunde sind bereits nach Zecken-Bissen gestorben
Michendorf. Der brandenburgische Landesjagdverband warnt vor einer Ausbreitung der durch Zecken übertragenen Hundemalaria. Die Auwaldzecke (Dermacentor reticulatus) komme derzeit verstärkt in Brandenburg vor und könne die für Hunde gefährliche Krankheit Babesiose, auch Hunde-Malaria genannt, auslösen, teilte der Verband in Michendorf am Dienstag mit. Im Landkreis Teltow-Fläming habe eine Amtstierärztin am vergangenen Wochenende bereits von stark steigenden Fallzahlen berichtet. Unbehandelt endet die akute Form der Babesiose häufig tödlich.
Die Babesiose verursacht hohes Fieber, außerdem kann sie rasch zum Tod führen, weil sie die roten Blutkörperchen zerstört. Im vergangenen Mai waren mehrere Hunde etwa in der Umgebung von Forst (Spree-Neiße) daran gestorben. Nach Verbandsangaben ist die Babesiose beim Hund nicht auf den Menschen übertragbar. Für die Ausbreitung der Auwaldzecke auch in Deutschland machen die Forscher vor allem den Klimawandel verantwortlich. Die Erkrankung Babesiose war früher nur aus dem Ausland bekannt. Lesen Sie auch: Karte zeigt tödliche Gefahr für Hund und Mensch: Diese Orte in Berlin sollten sie nicht betreten
Babesiose: Das sind die Symptome der Hundemalaria
Die ersten Beschwerden treten nach einem Tag oder bis zu drei Wochen nach einem Zeckenbiss auf, wie die britische Vereinigung European Scientific Counsel Companion Animal Parasites (ESCCAP) auf ihrer Babesiose-Website mitteilt. Die Symptome können demnach nach dieser Inkubationszeit unterschiedlich stark ausfallen. Abhängig sei dies davon, wie ansteckend (virulent) der jeweilige Erregerstamm ist. Die Erkrankung könne unterschiedlich verlaufen, teilweise auch chronisch. Häufig sei jedoch die akute Form der Babesiose. Diese äußere sich unter anderem durch folgende Symptome:
- Fieber bis über 40 Grad
- Appetitlosigkeit
- Gewichtsverlust
- Mattigkeit
- Wasseransammlungen
- Konditionsverlust
- Gelbfärbung der Schleimhäute
- Einblutungen in Haut und Schleimhäute
- Atemnot
- Blutig gefärbter Urin (dunkelrot bist kaffeebraun)
Zudem ist der Gemeine Holzbock (Ixodes ricinus), der in der Regel von März bis Oktober aktiv ist, in Brandenburg weit verbreitet, wie der Jagdverband mitteilte. Er überträgt Borreliose und die Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME). Tierhalter sollten ihre Hunde nach Absprache mit Tierärzten mit Anti-Zeckenmitteln schützen und ihre Tiere mehrmals täglich nach Zecken absuchen, raten die Jäger.
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dpa/bee