Berlin. Ein Gericht sagt, die Friedrichstraße muss wieder für Autoverkehr geöffnet werden. Ist das das Ende des Symbols grüner Verkehrspolitik?

Anja Schröder erwachte früh an jenem Dienstag, an dem ihr erster Etappensieg für ein kleines politisches Beben in Berlin sorgen sollte. Die Aufregung hielt sie kaum aus, verließ ihre Wohnung und lief, nein, „rannte“, in den Schlosspark Charlottenburg, um auf andere Gedanken zukommen – um den Stress zu verarbeiten. Als sie zurückkehrte und unter die Dusche wollte, klingelte ihr Telefon. Es war etwa 9.45 Uhr. Am anderen Ende der Leitung war einer, der sie auf ihrem Weg in den vergangenen Monaten immer wieder unterstützt hatte: Nils Busch-Petersen, Chef des Handelsverbandes Berlin-Brandenburg. Das Urteil sei da. Das Verwaltungsgericht habe zu ihren Gunsten entschieden, teilte er ihr mit. Anja Schröder kamen die Tränen. Endlich habe sie es geschafft. So erzählt es die 45-Jährige zwei Tage später.