Berlin. Der Berliner Verfassungsschutz warnt Politiker vor der verdeckten Kontaktaufnahme durch russische Spione und mahnt zur Wachsamkeit.
Der Berliner Verfassungsschutz hat seine Warnungen vor russischer Spionage vor allem gegen politische Entscheidungsträger präzisiert. Die Geheimdienste würden dabei nicht nur auf technische Mittel wie Cyberangriffe zurückgreifen, „sondern auch auf klassische Spionagemethoden wie die Ausnutzung menschlicher Quellen“, wie es in einem Schreiben der Behörde an den Ausschuss für Wirtschaft, Energie und Betriebe des Berliner Abgeordnetenhauses vom Montag heißt.
Bereits vor zwei Wochen hatte der Verfassungsschutz seine Einschätzung bekannt gegeben, dass russische Geheimdienste vor allem an Informationen über Energieversorgung und die kritische Infrastruktur Deutschlands interessiert seien. Politische Entscheidungsträger stünden dabei in besonderem Fokus.
Russische Spione auch an vermeintlich unbedenklichen Informationen interessiert
„Eine entsprechende Kontaktaufnahme kann sowohl im beruflichen als auch im privaten Umfeld erfolgen“, heißt es in dem Schreiben weiter. „Ein nachrichtendienstlicher Hintergrund ist dabei in der Regel nicht zu erkennen.“
Dabei könnten auch „scheinbar unbedenkliche Informationen“ für die russischen Dienste „von Interesse und Nutzen sein“. Die Parlamentarier werden daher aufgefordert, wachsam zu sein und sich bei Verdachtsfällen gegebenenfalls beim Verfassungsschutz zu melden.