Berlin. Bis zu 50 Maskierte mit Verbindung zum Abou-Chaker-Clan sollen das Friseurgeschäft des Rapper Samra in Lichterfelde angegriffen haben.

30 bis 50 Maskierte, die ein Friseurgeschäft in Lichterfelde angegriffen haben, weisen einen Bezug zum Abou-Chaker-Clan auf. Das bestätigte die Berliner Polizei der Berliner Morgenpost. Besitzer des Friseurgeschäfts an der Osdorfer Straße ist der Rapper Samra, bürgerlich Hussein Akkouche. Er ist in Lichterfelde aufgewachsen und soll noch immer dort wohnen.

Im Jahr 2020 hatte er nach eigener Aussage diesen Geschäftszweig aufgebaut. Auch im Impressum des Geschäfts wird sein bürgerlicher Name geführt. Brisant dabei ist, dass der Rapper zu Beginn der Woche am Berliner Landgericht im Prozess gegen Arafat Abou-Chaker ausgesagt hat.

Abou-Chaker und drei seiner Brüder müssen sich seit mehr als eineinhalb Jahren wegen mutmaßlicher Straftaten gegen den Rapper Bushido verantworten, darunter Freiheitsberaubung, versuchte schwere räuberische Erpressung und gefährliche Körperverletzung.

Bei seiner Zeugenaussage erzählte Samra unter anderem, dass er der einzige Rapper gewesen sei, der sich an einem Tag im März 2018, als Arafat Abou-Chaker und Bushido die Künstler über ihre geschäftliche Trennung informierten, für Bushido entschieden habe. Inwiefern und ob der Angriff mit dem Prozess zu tun hat, konnte die Polizei am Sonnabend nicht sagen. „Wir prüfen das aber“, so eine Sprecherin.

Abou-Chaker-Clan: Angriff mit Schusswaffen, Baseballschläger und Eisenstange und Reizgas

Nach Angaben der Polizei hat die Gruppe aus maskierten und teils bewaffneten Verdächtigen vor dem Friseurgeschäft für einen Polizeieinsatz gesorgt. Zwei junge Männer wurden bei dem Vorfall am Freitagabend (25. März 2022) leicht verletzt, wie die Polizei am Sonnabend mitteilte. Manche der Unbekannten hätten Schusswaffen und Baseballschläger getragen. Zeugen hätten von Schüssen berichtet. Patronenhülsen oder Einschusslöcher seien aber nicht gefunden worden, hieß es.

Den Zeugen zufolge habe einer der Teilnehmer die Scheibe des Friseurbetriebs mit einer Eisenstange eingeschlagen und zwei Männer beim Verlassen des Ladens mit Reizgas angegriffen. Rettungskräfte versorgten vor Ort die zwei 23-Jährigen mit Augenreizungen.

Mehrere Beteiligte flüchteten den Polizeiangaben zufolge beim Eintreffen der Beamten. Die Polizei habe in einem der verbliebenen Fahrzeuge eine kleine Menge Drogen gefunden. In unmittelbarer Nähe des Geschäfts seien zudem scharfe Munition sowie eine Reizgas-Sprühdose sichergestellt worden.