Berlin. Der Prozess gegen den früheren Geschäftspartner von Rapper Bushido, Arafat Abou-Chaker, ist am Mittwoch aus Krankheitsgründen unterbrochen worden. Die mit Spannung erwarteten Stellungnahmen zu einer angeblichen Tonaufnahme von einem Treffen der beiden Männer konnten damit zunächst nicht beendet werden.
Der „Stern“ hatte zunächst von dieser Aufnahme berichtet, die heimlich bei einem für den Prozess entscheidendem Treffen des Musikers und seines langjährigen Manager gefertigt worden sein soll. Die Audiodatei lag dem Gericht zum Verhandlungstermin am Mittwoch vor und sollte für alle Beteiligten vervielfältigt werden.
Der Berliner Clanchef Arafat Abou-Chaker ist wegen Freiheitsberaubung, versuchter schwerer räuberische Erpressung, Nötigung, gefährliche Körperverletzung und Beleidigung angeklagt. Seine Brüder sollen Mittäter gewesen sein.
Die Anklage basiert im Wesentlichen auf den Aussagen des Rappers, mit bürgerlichem Namen Anis Mohamed Ferchichi, und seiner Ehefrau Anna-Maria Ferchichi. Die jetzt aufgetauchte Audiodatei zeichnet laut „Stern“ ein anderes Bild von dem Geschehen am 18. Januar 2018.
Prinzipiell ist eine heimliche Aufnahme von Gesprächen nicht erlaubt und strafbar. In Prozessen unterliegen solche Aufzeichnungen aber nicht automatisch einem sogenannten Beweisverwertungsverbot. Das zuständige Gericht muss jeweils abwägen, wie es damit umgeht.
Der Prozess soll am Montag fortgesetzt werden.