Berlin. Die Omikron-Variante des Coronavirus', die sich rasant in Berlin ausbreitet, hat auch Auswirkungen auf den Öffentlichen Nahverkehr: Die S-Bahn reduziert ihr Angebot, auch die Berliner Verkehrsbetriebe (BVG) reagieren mit weiteren Kürzungen im Fahrplan auf zunehmende Personalengpässe. Nachdem bereits am vergangenen Mittwoch die Takte auf zehn Buslinien ausgedünnt wurden, sind nun auch U-Bahn und Straßenbahn von Einschränkungen betroffen. Insgesamt werde die wöchentliche Leistung nun um 4,8 Prozent reduziert, teilte das Unternehmen mit. „Die BVG trifft damit Vorsorge angesichts der zuletzt in Teilbereichen gestiegenen Zahlen von Quarantänefällen und Krankmeldungen.“
Die BVG hatte bereits vor einigen Tagen angekündigt, dass wohl ein zweites Maßnahmenpaket mit Anpassungen im Fahrplan nötig wird.
Corona-Einschränkungen bei der U-Bahn - diese Linien sind betroffen:
- U2 Ruhleben - Pankow
- U4 Nollendorfplatz - Innsbrucker Platz
- U5 Hauptbahnhof - Hönow
- U6 Alt-Mariendorf - Alt-Tegel
- U8 Hermannstraße - Wittenau
- U9 Rathaus Steglitz - Osloer Straße
Wie die BVG betonte, müsse man höchstens eine Minute länger auf die U-Bahn warten – das gilt für die Linien U2, U5, U6 und U9. Ab Montag sollen sie alle fünf Minuten fahren, normalerweise gibt es im Berufsverkehr teilweise Verstärker, die für eine etwas dichtere Zugfolge sorgen.
Nur im Zehn-Minuten-Takt fahren die U2 und U8 jeweils in einem Abschnitt: zwischen Theodor-Heuss-Platz und Ruhleben beziehungsweise zwischen Paracelsus-Bad und Wittenau. Die U4 ist ebenfalls alle zehn Minuten unterwegs, eigentlich fahren die Züge morgens und nachmittags während der Schulzeit alle fünf Minuten.
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Diese Corona-Einschränkungen gibt es bei der Tram
Bei den Straßenbahnen sind die Linien M5 und M6 betroffen, für die ab Montag ganztägig Zehn-Minuten-Takte gelten.
Welche Bus-Linien eingeschränkt fahren
Einschränkungen im Busbereich gibt es zusätzlich zu bereits betroffenen Linien für den M29, M36, M45, M82 und X33, auch auf diesen Strecken gilt dann ein Zehn-Minuten-Takt. Die Linien X7, X76, 101, 140, 172 und 247 fahren ab Montag in der Regel alle 20 Minuten, für die Linie 172 soll es aber zeitweise Verstärkerbusse geben. Der X76 fährt außerdem nur zwischen dem U-Bahnhof Alt-Mariendorf und Nahariyastraße. Wer weiter zum Walther-Schreiber-Platz will, soll alternativ den Metrobus M76 nutzen.
Wie die BVG betonte, werden weiter alle Haltestellen in der Stadt angefahren. Es seien Linien für die Taktausdünnungen gewählt worden, die derzeit weniger stark frequentiert sind und auf denen abschnittsweise mehrere Linien parallel fahren. Insgesamt betreffen die Kürzungen nun 21 der gut 150 Tagesbuslinien. Laut Betriebsvorstand Rolf Erfurt sollen zum Ausgleich größtmögliche Fahrzeuge eingesetzt werden, „wo immer es geht“. Der Fahrgastverband Igeb zeigte sich mit der offenen Kommunikation des Unternehmens zufrieden. „Das hat die BVG besser gemacht als noch vor zwei Jahren“, sagte Sprecher Jens Wieseke.
S-Bahn ab Dienstag mit leicht reduziertem Angebot
Die S-Bahn reduziert ihr Angebot ab Dienstag leicht, "um einen stabilen und verlässlichen Fahrplan in allen Teilen der Stadt weiter aufrechtzuerhalten".
Konkret heißt das:
- Auf der S1, S3 und S5 entfallen sogenannte Taktverstärker zu Hauptverkehrszeiten. Es bleibt also beim 10-Minuten-Takt.
- Die Linie S75 fährt an den Wochenenden (Sa/So) im 20-Minuten-Takt. Die Linie S26 entfällt. Die Züge der S25 von und nach Teltow Stadt fahren also nur im 20-Minuten-Takt.
Corona: Polizei bereitet sich auf Schwerpunktkontrollen vor
Derweil bereitet sich die Polizei auf die angekündigten verschärften Schwerpunktkontrollen zur Einhaltung der 3G-Regel und der FFP2-Maskenpflicht im öffentlichen Nahverkehr vor, die mit den Verkehrsunternehmen durchgeführt werden. Ab der kommenden Woche sollen diese Aktionstage starten, dafür habe man Unterstützungskräfte vorgesehen, sagte ein Sprecher der Bundespolizei, die Kontrollen bei der S-Bahn oder im Regionalverkehr begleitet. „Die Maßnahmen sind aber noch in Vorbereitung.“ Wie viele Kräfte tatsächlich bei den Schwerpunktkontrollen tätig werden, stehe noch nicht fest und sei auch von der übrigen Einsatzlage abhängig.