City West

Der Abriss des Gloria-Palastes hat begonnen

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Carolin Brühl
Das war einmal: Andrang vor dem Gloria-Palast zur Berlinale 1956

Das war einmal: Andrang vor dem Gloria-Palast zur Berlinale 1956

Foto: akg-images / Gert Schuetz / picture-alliance / akg-images

Bagger entkernen das ehemalige Kino am Kurfürstendamm. Nach dem Gloria wird auch das benachbarte ehemalige Hallhuber-Haus fallen.

Berlin. Die Fassade auf der Kudamm-Seite steht noch. Im Hof zwischen dem ehemaligen Gloria-Filmpalast und dem Upper West ist ein Bagger im tristen Novemberlicht am Werk: Das Haus Kurfürstendamm 12 wird auf der Rückseite Stück für Stück abgerissen. „Ja, wir sind dran“, bestätigt eine Sprecherin der Düsseldorfer Centrum Holding, die das Gebäudeensemble Kurfürstendamm 12 bis 15 neu beplant. Wann genau auch die Fassade des ehemaligen Berlinale-Kinos fällt, könne sie aber nicht sagen. „Der Schutt muss ja auch immer wieder sortiert und abtransportiert werden.“ Das könne dauern.

Nach dem Gloria wird auch noch das benachbarte ehemalige Hallhuber-Haus fallen. Das denkmalgeschützte Mampe-Haus am Kurfürstendamm 15, in dem zuletzt McDonald’s ein Restaurant betrieb, bleibt stehen. Die prägnante Leuchtreklame des Glorias ist abmontiert und eingelagert worden, sagt die Sprecherin. Ob sie am Neubau wieder Verwendung findet, wie Fans des alten Kinos gefordert haben, ist noch offen.

Name Gloria bleibt offenbar erhalten

Immerhin wird der Name Gloria offenbar erhalten bleiben. Büro- und Geschäftshaus Gloria lautet der Arbeitsname für den Neubau der zwischen den Hausnummern zwölf bis 15 mit einer Gesamtfläche von 23.500 Quadratmetern entstehen soll. Ein erster Entwurf der Architekten Ortner & Ortner war im Baukollegium der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung am 15. August durchgefallen. Die Architekten besserten nach. So wurde das Technikgeschoss mehrere Meter nach hinten verlegt. Ferner ist der Neubau jetzt gestaffelt und steigt vom höheren Upper West zum niedrigeren Mampe-Haus ab. Die entfallenen Flächen wurden in anderen Teilen der Gebäude angesiedelt, die dadurch nach hinten etwas größer werden.

Während der Übergang zum Upper West laut Baukollegium jetzt gelingt, ist das Problem zwischen dem Neubau am Kurfürstendamm und dem Mampe-Haus noch nicht gelöst. Von einem „massiven Bruch in der Maßstäblichkeit“ sprach Senatsbaudirektorin Regula Lüscher. Mit einem insgesamt positiven Votum ist die Sache zwar für das Fachgremium erledigt. Der Dissens besteht jetzt mit dem Bezirk Charlottenburg-Wilmersdorf, der letztlich die Baugenehmigung erteilen muss.

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