Neuer Jugendtreff

Junge Flüchtlinge sollen am Alex ihre "Freizeit gestalten"

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Regina Köhler
Der Bahnhof Alexanderplatz, im Hintergrund der Fernsehturm

Der Bahnhof Alexanderplatz, im Hintergrund der Fernsehturm

Foto: Paul Zinken / dpa

Mit dem neuen Jugendaktionsraum soll das Abrutschen jugendlicher Flüchtlinge in die Kriminalität verhindert werden.

Sie wollen die Jugendlichen erreichen, die sich täglich auf dem Alexanderplatz treffen, ihnen Freizeitangebote machen und bei Bedarf Rat und Hilfe anbieten. Jara heißt das Projekt, „JugendAktionsRaum am Alexanderplatz“, das sich von nun an vor allem an geflüchtete Jugendliche wenden soll. Jugendsenatorin Sandra Scheeres (SPD) eröffnete den Aktionsraum, einen Container in unmittelbarer Nähe des Fernsehturms, am Freitag. „Junge Menschen erobern sich öffentliche Räume, das ist normal“, sagte sie. In den vergangenen Jahren habe es aber eine Entwicklung gegeben, der man entgegentreten müsse. In der großen Gruppe junger Menschen mit Migrationshintergrund, die mit einem positiven Interesse auf den Platz käme, gebe es eine kleine Gruppe, die aggressiv auftrete und teils kriminell sei. „Das dürfen wir nicht tolerieren“, sagte Scheeres.

Das Projekt bekommt insgesamt 140.000 Euro

Tino Kretschmann vom Moabiter Ratschlag e.V., dem Verein, der als Träger des Projektes Jara fungiert, sagte, dass es jetzt darum gehe, dass die Flüchtlinge mit den anderen Jugendgruppen am Alexanderplatz zusammen kämen. „Über Freizeitangebote für die Jugendlichen wollen wir positive Impulse setzen, mit ihnen ins Gespräch kommen und sehen, wo sie Hilfe brauchen.“ Man habe zwar bereits auf dem Platz gearbeitet. „Jetzt ist dieses Angebot aber ausgebaut worden, wir können mit zwei festen Stellen und mehreren Honorarkräften vor Ort sein und haben dort einen Raum, in den wir die Jugendlichen einladen können.“ Die Senatsverwaltung stellt für Jara in diesem und dem kommenden Jahr rund 140.000 Euro zur Verfügung. An vier Tagen der Woche werden die Sozialarbeiter vom Moabiter Ratschlag auf dem Platz präsent sein. „Nachts ist die Polizei zuständig, mit der wir eng zusammenarbeiten werden“, sagte Kretschmann.

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