Berliner Kinder brauchen aus Sicht eines neuen Bündnisses deutlich bessere Ganztagsschulen. Zwar gebe es seit 2005 an allen Grundschulen Nachmittagsangebote, die Qualität der Betreuung habe sich seitdem aber verschlechtert, kritisierten Vertreter von Eltern, Erziehern und Trägern am Dienstag. „Die Ganztagsschule in Berlin braucht einen Qualitätsschub. Da müssen wir Geld in die Hand nehmen, da braucht es mehr qualifiziertes Personal“, forderte die Vorsitzende der Erziehergewerkschaft GEW, Doreen Siebernik.
Das Bündnis will, dass jedes Kind Anspruch auf Betreuung bis 16 Uhr hat - unabhängig von Bedarfsprüfungen und auch in den Ferien. Der Betreuungsschlüssel und die Ausstattung mit Hort-Leitern soll verbessert werden. Außerdem werden mehr Platz und Räume gefordert.
Das Bündnis, an dem sich unter anderem GEW, Landeselternausschuss, Grundschulverband, Diakonie und der Dachverband der Kinder- und Schülerläden beteiligen, rechnet mit rund 140 Millionen Euro Kosten. Die Initiatoren wollen nun den Kontakt zur Politik suchen. Problematisch sei auch, dass es zu wenig Erzieher auf dem Markt gebe.
Derzeit gibt es in Berlin 438 Grundschulen mit 164.000 Schülern. 27.000 Kinder besuchen eine gebundene Ganztagsschule, der Rest offene.