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Es ist nicht seine erste Auslandsreise als Politiker, aber doch eine besondere: Der Regierende Bürgermeister Michael Müller (SPD) ist am Montagmorgen (Ortszeit) in Argentinien, in der Hauptstadt Buenos Aires, angekommen. Er spielt auf der dort stattfindenden Metropolen-Konferenz „Metropolis“ eine wichtige Rolle, denn Müller ist Co-Präsident dieses internationalen Städtenetzwerks und auch Berichterstatter für den 2016 geplanten Weltgipfel HabitatIII der Vereinten Nationen.
Und noch etwas ist besonders: Erstmals seit 2007 dürfen wieder Journalisten aus Berlin den Regierenden Bürgermeister bei einer Reise begleiten und erleben, wie er im Ausland für Berlin und für den Wirtschaftsstandort wirbt. Müllers Vorgänger Klaus Wowereit (SPD) hatte seit März 2007, nach einer Los-Angeles-Reise, die wegen seiner vieler Unterhaltungstermine in Berlin nicht besonders gut ankam, keine Journalisten mehr mitgenommen.
Denn eigentlich führen auf dem UN-Gipfel nur die nationalen Regierungen die Verhandlungen, was den Städten weltweit aber gar nicht gefällt. Drängen doch immer mehr Menschen in die Metropolen, die dann die Probleme mit Wohnen, Entsorgung, Verkehr und natürlich Ernährung und Wasserversorgung lösen müssen.
Die Metropolen verfügten über einen „Erfahrungsschatz“, den die Regierungen so gar nicht hätten. „Der muss aktiviert werden“, sagte Müller, der in Buenos Aires deshalb auch mehrere Auftritte haben wird. Das Städtenetzwerk „Metropolis“ wurde 1985 gegründet und bietet inzwischen 136 Haupt- und Millionenstädten ein internationales Forum, man trifft sich einmal pro Jahr in kleiner Runde und alle drei Jahre zu einem Weltkongress.
So wird der Regierende Bürgermeister mehrere Reden halten – beispielsweise über „Live the City“, also die lebenswerte Stadt, die Stadt zum Anfassen. Bei dieser Konferenzsektion sprechen neben Müller auch Horacio Rodríguez Larreta, der Kabinettschef der Stadt Buenos Aires, sowie der Bürgermeister von Montreal, Denis Coderre, die Bürgermeisterin von Montevideo, Ana Olivera, und die Bürgermeisterin von Santiago de Chile, Carolina Tohá.
Außerdem wird Müller berichten, was seiner Meinung nach auf dem UN-Weltgipfel wichtig ist – und warum sich die Städte dort einbringen müssen. Der Regierende Bürgermeister nimmt während seines Besuchs auch an einem Diskussionsforum der SPD-nahen Friedrich-Ebert-Stiftung teil und will dort mit der Präsidentschaftskandidatin des linken Parteienbündnisses, Margarita Stolbizer, über die Stadt der Zukunft debattieren.
Zum Abschluss der Reise geht es dann noch einmal um Berlin und Buenos Aires. Die beiden Hauptstädte haben eine Klimapartnerschaft geschlossen, der Geschäftsführer der Berliner Energieagentur, Michael Geißler, der der Delegation angehört, wird über Energieeffizienz in Gebäuden informieren – ein Thema, das für große Städte immer wichtiger wird. Am kommenden Freitagmittag ist Müller dann zurück in Berlin.