Bildungsbericht

12.000 Schulabgänger beginnen in Berlin ihre Ausbildung

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Der Bildungsbericht der IHK und Handwerkskammer zeigt: Mehr als die Hälfte der Schulabgänger beginnt eine Ausbildung. Dennoch beklagt Berlins Wirtschaft seit langem den Fachkräftemangel.

Im vergangenen Jahr haben 12.085 Berliner Schulabgänger bei einem IHK- oder Handwerksbetrieb eine Ausbildung begonnen. Insgesamt befinden sich derzeit 35.650 Berliner in einer betrieblichen Ausbildung.

Das geht aus dem Bildungsbericht von Industrie- und Handelskammer (IHK) und Handwerkskammer für das Jahr 2014 zurück. Mehr als die Hälfte der Schulabgänger beginnt demnach eine Ausbildung.

Mehr als 22.000 junge Erwachsene haben sich um einen Ausbildungsplatz bemüht, zwei Drittel aus dem aktuellen Schulabgangsjahrgang, ein Drittel waren Schulabgänger aus früheren Jahrgängen.

Die meisten Bewerber (8473) verfügten über den Mittleren Schulabschluss (MSA) oder einen Realschulabschluss, 7280 Bewerber hatten einen Hauptschulabschluss, 3000 hatten das Abitur bestanden.

Frauen wollen Friseurin, Männer Mechatroniker werden

Insgesamt waren 14.550 Ausbildungsplätze gemeldet. Neben den 12.085 betrieblichen Ausbildungsplätzen standen 2487 außerbetriebliche Lehrstellen zur Verfügung. 684 Ausbildungsplätze blieben unbesetzt. Beliebteste Berufe sind nach wie vor bei weiblichen Bewerbern Friseurin und bei männlichen Bewerbern KFZ-Mechatroniker.

Berlins Wirtschaft beklagt seit langem ein Fachkräftebedarf. Nach Angaben der IHK könnten die Unternehmen in der Hauptstadt 59.000 Stellen nicht besetzen, weil geeignetes Personal nicht zu bekommen sei. 48.000 davon seien Jobs für beruflich qualifizierte Arbeitnehmer.

In einigen Branchen gebe es massive Engpässe. Der Fachkräftemonitor der IHK weist für das Baugewerbe einen Mangel von neun Prozent aller Stellen aus, die nicht besetzt werden können. Den beratenden und wirtschaftsnahen Dienstleistungen fehlten fast acht Prozent, den Betrieben in Transport und Verkehrsgewerbe mehr als sechs Prozent Personal.

Jungen Erwachsenen fehlt es an Qualifikationen

Die Kammer fordert von Betrieben und der Politik Initiativen, um möglichst allen Jugendlichen in eine duale Ausbildung zu bringen. Die jungen Menschen müssten passgenauer an geeignete Betriebe vermittelt werden.

Allerdings fehlen vielen jungen Erwachsenen nötige Eingangsqualifikationen. Jedes Jahr verlassen 2600 Berliner die Schulen ohne Abschluss. Fehlende Schul- und Berufsqualifikation ist Hauptgrund für Langzeitarbeitslosigkeit, die in Berlin im Vergleich zu anderen Bundesländern besonders hoch ist.

( -ker )