Neuer Standort

Berliner Künstlerhaus Bethanien zieht um

| Lesedauer: 2 Minuten

Foto: Sven Lambert

Das traditionsreiche Berliner Szenequartier Künstlerhaus Bethanien wechselt nach 35 Jahren vom Mariannenplatz in ein neues Atelier- und Ausstellungszentrum an der Kottbusser / Ecke Kohlfurter Straße. Ein Grund für den Umzug ist auch die Besetzung des alten Gebäudekomplexes durch Linksautonome.

Nach 35 Jahren zieht das traditionsreiche Berliner Szenequartier Künstlerhaus Bethanien im Juni 2010 um - vom Mariannenplatz in ein neues Atelier- und Ausstellungszentrum an der Kottbusser Straße/Ecke Kohlfurter Straße. Kreuzberg bleiben die Macher damit treu. Das bisher überwiegend leer stehende Gewerbegebäude hat eine Gesamtfläche von rund 10.000 qm. Das teilten das Künstlerhaus und die Immobilienfirma Berggruen Holdings am Dienstag in einer gemeinsamen Presseerklärung über den neuen Mietvertrag mit. Der Manager Nicolas Berggruen ist der Sohn des 2007 gestorbenen Kunstsammlers und Berliner Ehrenbürgers Heinz Berggruen.

Die Besetzung des Südflügels von Bethanien am Mariannenplatz im Jahr 2005 durch Linksautonome, „deren Duldung durch den Gebäudeeigner Bezirksamt Friedrichshain-Kreuzberg und die darauf folgende Ausrichtung des Gebäudes zu einem soziokulturellen Nachbarschaftszentrum“ hätten die international orientierte Arbeit des Künstlerhauses Bethanien „perspektivisch zunehmend erschwert“, heißt es. Der neue Standort zwischen Kottbusser Tor und Fraenkelufer ermögliche es nun, künstlerisch „neu durchstarten zu können“ und der Förderung junger, zeitgenössischer Kunst „neue Impulse zu verleihen“ und das Profil des Künstlerhauses auch als „international renommiertes Experimentallabor“ zu schärfen.

Am neuen Standort seien mehr Künstlerateliers als bisher mit einer verbesserten und flexibleren Werkstattsituation geplant. Jährlich sollen 25 Künstler in die neuen Räume eingeladen werden. Die Vorbereitungen des Umzugs würden von der Berliner Kulturverwaltung und den Gesellschaftern des Künstlerhauses – die Akademie der Künste und der Deutsche Akademische Austauschdienst DAAD – sowie von Partnern im In- und Ausland und der Klassenlotterie unterstützt. Am 11. Juni 2010 ist eine große Eröffnungsparty am neuen Standort geplant.

Die Berggruen Holdings besitzt nach eigenen Angaben in Berlin und Potsdam rund 60 Immobilien, darunter das Café Moskau und die Sarotti-Höfe am Mehringdamm. Im neuen Bethanien-Komplex werde eine „weitgehend kulturwirtschaftliche Nutzung“ des fünfgeschossigen Gebäudes mit angrenzenden handwerklichen und kunsthandwerklichen Gewerbebetrieben angestrebt.

Internet: www.bethanien.de und www.berggruenholdings.de