Rund 20 Jahre saß ein Berliner im Gefängnis, weil er 1986 drei Rentnerinnen umgebracht hatte. Wenige Monate nach seiner Haftentlassung schlug der Mann 2008 wieder zu. Nun hat ihn das Berliner Landgericht erneut verurteilt - diesmal zu lebenslanger Haft, aus der er nicht mehr herauskommen soll.
Nach den Raubmorden an zwei Berlinerinnen im Sommer 2008 ist der Täter am Freitag vom Berliner Landgericht zu lebenslanger Haft verurteilt worden. Der Angeklagte ist aus Gewinnstreben über Leichen gegangen, sagte Richter Peter Faust. Das Gericht stellte außerdem die besondere Schwere der Schuld fest. Wegen der Gefährlichkeit für die Allgemeinheit ordneten die Richter außerdem die Sicherungsverwahrung an. Schon 1986 hatte der Berliner binnen weniger Tage drei Frauen im Alter von 72, 81 und 84 Jahren umgebracht. Er saß rund 20 Jahre im Gefängnis.
Wenige Monate nach der Entlassung kam es zu den beiden letzten Morden nach dem gleichen Muster. Ganz im Stil der früheren Taten suchte sich der Berliner auf der Straße Frauen aus, die ihm körperlich weit unterlegen waren. Bei dem ersten Überfall war sein damaliger Lebensgefährte beteiligt, der wegen Körperverletzung mit Todesfolge sieben Jahre und sechs Monate in Haft muss. Die Männer lauerten der 59-Jährigen im Treppenhaus eines Mietshauses in der Schöneberger Motzstraße auf. Die Frau wurde in die Wohnung gezerrt und gewürgt. Sie wurde in eine mit Wasser gefüllte Badewanne gelegt. Wie bei den übrigen Taten war die Beute gering.
Zwei Wochen später verfolgte der Mörder eine 83-jährige Rentnerin nach Hause in die Sigmaringer Straße in Berlin-Wilmersdorf. Die Tat war noch erbärmlicher als die anderen, betonte Faust. Die Frau war nur 1,44 Meter groß, schwach und konnte kaum hören. Die zierliche Frau wurde mit ihrer Strickjacke zu Tode gedrosselt.
Der Angeklagte ist für seine Taten voll verantwortlich. Er nahm das Urteil ohne äußere Regung entgegen. Im Schlusswort hatte er gesagt, „es tut mir Leid, es gibt keine Sühne“. Seine Frage, warum er sei wie er ist, könne weder das Gericht, noch der Gutachter beantworten, argumentierte Faust. Die Entwicklung sei ernüchternd. Es gebe keinen Anhaltspunkt, dass sich in absehbarer Zeit etwas ändere.