Rund 5000 junge Menschen entschieden sich im vergangenen Jahr in Berlin für eine Ausbildung zum Handwerker. Das sind 7,7 Prozent weniger als 2008, doch stieg der Anteil der Abiturienten unter den Lehrlingen.
Das Berliner Handwerk sieht die Konjunkturflaute weitgehend überstanden und zieht zusehends Abiturienten an. Von den neuen betrieblichen Ausbildungsplätzen seien 13,4 Prozent mit jungen Leuten mit Hochschulreife besetzt worden, teilte die Handwerkskammer am Montag in Berlin mit. Im Vorjahr seien es 12,4 Prozent gewesen. Insgesamt sank die Zahl der neu geschlossenen Lehrverträge angesichts der Wirtschaftskrise um 7,7 Prozent auf 4941. Mehr als 300 Plätze hätten mangels geeigneter Bewerber nicht besetzt werden können. Die Zahl der Handwerksbetriebe in der Hauptstadt lag Ende März bei 31.083. Das waren 1389 weniger als ein Jahr zuvor.
Wirtschaftlich sei das Handwerk besser als befürchtet durch die Krise gekommen, sagte Kammerpräsident Stephan Schwarz. „Aus dem Gröbsten sind wir raus.“ In einer Firmenbefragung sei Anteil der Betriebe, die pessimistisch in die Zukunft schauten, um 15 Punkte auf 26 Prozent gefallen. Am Bau reichten die Aufträge derzeit für 7,1 Wochen nach 5,6 Wochen vor einem Jahr. Die Umsetzung der staatlichen Konjunkturprogramme sei erfolgreich angelaufen.
dpa/sei