Ein Unbekannter hat in der Nacht zu Dienstag die Fassade eines im Bau befindlichen Wohnhauses in Kreuzberg beschädigt. Der Mann hat nach Polizeiangaben mit Gehwegplatten die Glasfassade des Gebäudes in der Liegnitzer Straße zerstört. Es war nicht der erste Angriff auf das Luxus-Projekt mit sogenannten Carlofts.

Ein Unbekannter hat in der Nacht zu Dienstag Gehwegplatten an die Glasfassade des Gebäudes in der Liegnitzer Straße geworfen, wodurch eine große Fensterscheibe zerstört worden sei, teilte die Polizei mit. Der Mitarbeiter einer Sicherheitsfirma hatte ihn dabei kurz nach Mitternacht beobachtet. Der Unbekannte sei vor Eintreffen der Beamten geflohen. Da eine politische Motivation nicht ausgeschlossen wird, hat der Staatsschutz die Ermittlungen übernommen.

Das Luxus-Wohnprojekt ist in der Vergangenheit bereits mehrfach Ziel von Angriffen geworden. Im Dezember 2008 waren nach einem Anschlag mit Steinen und Farbbeuteln zwölf Scheiben zu Bruch gegangen. Bei dem Wohnprojekt in den Paul-Lincke-Höfen handelt es sich um die ersten sogenannten Carlofts, in denen der Pkw-Stellplatz direkt auf dem Stockwerk der Wohnung angesiedelt ist. Die Autos werden mit einem Fahrstuhl auf die entsprechende Etage gefahren. Die Wohnungen selbst kosten bis zu 1,6 Millionen Euro.

In den vergangenen Wochen und Monaten war es in Kreuzberg und Friedrichshain vermehrt zu Aktionen der linksradikalen Szene gekommen. Dabei wurden unter anderem zahlreiche Autos angezündet. Bei einer Demonstration der Hausbesetzerszene kam es Mitte März zu gewalttätigen Ausschreitungen. Die Aktionen richten sich gegen die Verdrängung von Einkommensschwachen aus den Wohngebieten, beispielsweise durch Neubau und Luxussanierung von Wohnhäusern.

Erst vor wenigen Wochen hatten Chaoten an der Dresdener Straße/Ecke Luckauer Straße die Fassade eines neu gebauten Wohnhauses mit Farbbeuteln und Steinen beworfen. Dabei entstand erheblicher Sachschaden. Die Mieter des Hauses, die erst kurze Zeit dort wohnen, wurden von dem Angriff überrascht und aus dem Schlaf gerissen. Der Polizeiliche Staatschutz übernahm die Ermittlungen. ddp/sei/plet