Bauarbeiten

Am Ostkreuz wird es sonntags wieder laut

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Thomas Fülling

Foto: ddp / DDP

Die Bahn setzt den Umbau am S-Bahnhof Ostkreuz fort. Ab dem nächsten Wochenende wird dort wieder intensiv gearbeitet. Speziell am Sonntag soll es dann auch laut werden. Schwere Rammen setzen die Fundamente für den neuen Bahnsteig.

Die Ruhe war nur von kurzer Dauer: Vom nächsten Wochenende an wird am S-Bahnhof Ostkreuz wieder intensiv gearbeitet. Speziell am Sonntag soll es dann auch laut werden. Die Senatsverwaltung für Gesundheit hat der Deutschen Bahn (DB) am Mitwwoch eine Ausnahmegenehmigung für lärmintensive Bauarbeiten von 9 bis 19.30 Uhr erteilt. In dieser Zeit will die Bahn Fundamente für einen neuen Signalmast setzen lassen. „Dabei kommt auch eine schwere Ramme zum Einsatz“, kündigte ein Bahn-Sprecher an.

Noch im Sommer vorigen Jahres tobte eine heftige juristische Auseinandersetzung zwischen den Senatsbehörden und einem Anwohner, der gegen besonders laute Arbeiten an den Wochenenden geklagt hatte. Das Verwaltungsgericht untersagte daraufhin Arbeiten tagsüber an Sonntagen, was für Verzögerungen im Bauablauf sorgte. Auf eine neuerliche Klage gegen die nun für den 1. Februar angekündigte Sonntagsarbeit will Jürgen Freymann verzichten. „Ich bin zufrieden, dass der Senat den Lärm auf die Zeit von 9 bis 19.30 Uhr begrenzt und die Nachtruhe somit nicht gestört wird. Damit kann ich leben“, so der Ostkreuz-Anwohner.

Die Arbeiten am 1. und 2. Februar werden aber nur der Auftakt für eine ganze Reihe baubedingter Einschränkungen sein. So hat die Bahn eine weitere Ausnahmegenehmigung für Lärm-Arbeiten am Bahnhof Ostkreuz für das letzte Februar-Wochenende beantragt und von der Senatsgesundheitsverwaltung ebenfalls bereits genehmigt bekommen. In der Zeit vom 27. Februar bis 2. März sollen laut DB-Projektleiter Mario Wand die ersten Brückenelemente für den neuen Regionalbahnsteig auf der Ringbahn per Kran eingehoben werden. Während dieser Zeit soll es auch zu einer Sperrung der Fernbahngleise kommen. Bis Ende April soll der neue Bahnsteig fertiggestellt sein.

Die Bahn plant, im August nach Ende der Leichtathletik-Weltmeisterschaft die Gleise der S-Bahn zu diesem Bahnsteig hinüber zu verlegen. Damit wird Baufreiheit für den geplanten Abbruch des alten Bahnsteigs F geschaffen. Der Abriss soll von Mitte September bis Mitte November dieses Jahres erfolgen. „Dann wollen wir gleich an mehreren Wochenenden durcharbeiten“, so DB-Projektleiter Wand. Für etwa zwei Wochen müssen S-Bahn-Fahrgäste, die von der Ringbahn auf Züge der Stadtbahn umsteigen wollen, einen etwa 150 Meter langen Fußmarsch um die Baustelle und damit eine deutlich längere Umsteigezeit einplanen. Ab Mitte November soll es wieder einen direkten Treppenübergang zwischen beiden Bahnhofsebenen geben.

Der Bahnhof Ostkreuz gilt mit täglich bis zu 100.000 Reisenden, die dort ein-, aus- oder umsteigen, als der am stärksten frequentierte im Berliner S-Bahn-Netz. Bis 2016 soll das teilweise mehr als 100 Jahre alte Bauwerk komplett saniert und modernisiert werden. Der Bund und die Bahn wollen 411 Millionen Euro in das Projekt investieren.